Venturi-Pilot Stephane Sarrazin hat sich an die Spitze des Klassements bei den ersten Testfahrten der Formel E während der laufenden Saison gesetzt. Auf dem winkeligen Kurs in Punta del Este verwies der Franzose den Rennsieger vom Samstag, Sébastien Buemi im e.dams um 0,157 Sekunden auf den zweiten Platz. Nelson Piquet junior komplettierte in seinem China-Racing-Boliden die Top drei (+ 0,184). Nick Heidfeld veredelte als Vierter den starken Auftritt von Venturi (+ 0,192).

Mit seiner Bestzeit von 1:14.649 Minuten unterbot Sarrazin die Pole-Runde des Vortags von Jean-Eric Vergne um satte siebeneinhalb Zehntel. "Nach dem enttäuschenden Rennen gestern war das ein guter Tag für uns. Wir haben an einigen großen Setup-Veränderungen gearbeitet, für die wir sonst keine Zeit haben oder es vor dem Rennen nicht riskieren möchten", kommentiert Sarrazin seine 82 Runden.

Seinen Abflug im Rennen behält der Franzose jedoch in schlechter Erinnerung. "Wir hatten die Speed, hätten gute Punkte sammeln können, aber ich habe einen Fehler gemacht", ärgert sich Sarrazin.

Strecke wird schneller und schneller

Vergne beeindruckte auch beim Test., Foto: Formel E
Vergne beeindruckte auch beim Test., Foto: Formel E

Schon im Verlauf des Samstags hatten sich die Streckenverhältnisse massiv verbessert. Diese Entwicklung setzte sich am Sonntag fort, sodass Vergne selbst in einem frühen Outing in der dreistündigen Morgen-Session seine eigene Qualifying-Bestzeit locker um eine halbe Sekunde pulverisierte. Im Gesamtklassement der Testfahrten reichte es für den Franzosen damit allerdings nur zu Platz fünf (+ 0,326). Als am Nachmittag die Zeiten weiter purzelten, griff der ehemalige Formel-1-Fahrer nicht mehr ins Lenkrad. Insgesamt kam Vergne so nur auf 26 Runden.

Daniel Abt abgeschlagen

Die meisten Meter machte demgegenüber Jarno Trulli. Der Italiener brachte es auf 85 Umläufe, schaffte es allerdings nicht über Platz 15 hinaus. Damit lag er noch immer zwei Positionen vor Daniel Abt, der sich mit nur 28 Runden fast drei Sekunden hinter der Bestzeit einsortierte. Teamkollege und WM-Führender Lucas di Grassi drehte acht Runden mehr und landete damit dreieinhalb Zehntel hinter der Spitze auf Platz sechs. Direkt hinter dem Brasilianer ordneten sich seine WM-Verfolger Nicolas Prost und Sam Bird ein.

Daniel Abt schaffte es nur auf P15., Foto: Formel E
Daniel Abt schaffte es nur auf P15., Foto: Formel E

Nicht nur bei Venturi, auch insgesamt konzentrierten sich die Teams vor allem auf Setup-Arbeit und Rennsimulationen. Besonderer Fokus lag dabei auf dem Batteriemanagement. Erst gegen Ende der zweiten Session begann die Zeiten-Jagd, sodass die Bestzeiten purzelten. Insgesamt spulten die Teams 1086 Runden ab, was 3040 Testkilometern entspricht