Stefan GP macht weiter Schlagzeilen, obwohl das Team offiziell noch gar kein Formel-1-Team ist. Denn noch hat Zoran Stefanovic keinen Startplatz. Trotzdem schickte der serbische Geschäftsmann bereits zwei Frachtcontainer mit Teammaterial zu den ersten Rennen nach Bahrain und Malaysia. "Es ist eine Geschäftsentscheidung", verteidigt Stefanovic diese Entscheidung.

Bernie Ecclestone unterstützt den Serben, FIA-Präsident Jean Todt betonte derweil, dass es keinen Automatismus gebe, der Stefan GP einen Startplatz zusichere, sollte eines der vier neuen Teams aussteigen. "Wir haben nie gesagt, dass wir einen Sonderstatus oder einen automatischen Startplatz haben wollten", betonte Stefanovic gegenüber Autosport. "Wir haben gesagt, dass wir es aus eigener Kraft schaffen können." Daran arbeite man.

Sollte sich die FIA im Fall der Fälle gegen Stefan GP entscheiden, habe er kein Problem damit. "Aber dann müsste man fragen: Warum sind wir nicht gut genug für diesen Sport?" Stefan GP hat laut Ecclestone die nötige Finanzierung durch staatliche Gelder und auch das Auto steht in Form des 2010er Toyota bereit. "Sollten wir nicht gut genug sein, hat dieser Sport ein Problem", sagt Stefanovic kämpferisch. "Meiner Meinung nach hat dieser Sport auch ein Problem, eine ausreichende Anzahl an Teams zu organisieren." Zu dieser Meinung stehe er.

Hintergrund: Seefracht in der Formel 1

Die Formel 1 ist nicht nur beim Design, Fahrzeugbau und auf der Rennstrecke eine Herausforderung. Auch die Logistik ist ein Rennen für sich. Dabei kommen alle denkbaren Transportmöglichkeiten zum Einsatz: zu Land, zu Wasser und in der Luft. So schicken die Teams ihr Material per Frachtflugzeugen, den Teamtrucks und eben auf dem Seeweg zu den 19 Zielorten in aller Welt.

Stefan GP hat seine Fracht schon verschickt., Foto: Hartley/Sutton
Stefan GP hat seine Fracht schon verschickt., Foto: Hartley/Sutton

Die meisten Rennställe haben drei drei identische Paletten mit Teamausrüstung im Einsatz, die von London und Mailand verschifft werden und regelmäßig für eine Inspektion dorthin zurückkehren. Dank dieses Rotationssystems ist sichergestellt, dass das Equipment bei jedem Rennen rechtzeitig zur Verfügung steht.

Die ersten Frachtcontainer für den Saisonauftakt in Australien wurden in den letzten Jahren schon Anfang Januar auf den Weg geschickt. Fünf Tonnen Ausrüstung werden zu jedem der Überseerennen per Seefracht verschifft. In den 40 Fuß See-Containern verbergen sich Kabel, Generatoren, Tische, Transportwägen, Bildschirme und Stellwände. Davon existieren insgesamt drei Sätze, die nach den drei Überseerennen für die restlichen Grand Prix durchrotieren. Die Container für die Überseerennen zu Saisonbeginn werden alle schon vor dem Saisonauftakt auf den Seeweg gebracht.