Zu Beginn der Saison 2009 zeigte der BGP001 eigentlich keine wirklichen Schwächen. Jenson Button fuhr damit von einem Sieg zum nächsten und schien mit der Weltmeisterschaft davonzulaufen. Zwar büßte Brawn GP im Laufe der Saison den leistungstechnischen Vorsprung auf die Konkurrenz ein, am Ende war man dennoch respektabel unterwegs und sicherte beide Titel - und das, obwohl das Auto eigentlich von Anfang an nicht so perfekt war. Das Problem war, dass Motorenpartner Mercedes erst recht kurz vor dem Start der Testfahrten an Bord kam und das Design des Autos nur recht notdürftig an den Motor angepasst werden konnte. Das Heck des neuen Autos wird genau auf das Mercedes-Aggregat abgestimmt sein und alleine das sollte schon viel bringen.

Für Ross Brawn war dieser Umstand jedenfalls Gund zum Optimismus. "Das Wichtigste ist, dass wir im zweiten Jahr mit Mercedes arbeiten. Der Einbau sollte viel besser sein, denn wir hatten die Chance, früh anzufangen und haben das Auspuffsystem, das wir brauchen, wir können das Getriebe passend für den Motor entwerfen, können das Chassis passend für den Motor entwerfen, die richtigen Kühler einbauen... all diese Sachen", sagte der Teamchef. Dank der Erfahrungen dieser Saison waren die Anpassungen auch nicht schwer zu finden, laut Brawn wird das Kühlsystem und die Airbox in Zukunft viel besser auf den Motor abgestimmt sein.

Früh auf 2010 konzentriert

Ein besonders wichtiger Bereich wird dank Nachtank-Verbot klarerweise auch der Verbrauch sein, weswegen bei Brawn auch beim Auto-Design darauf geschaut wird, nichts Verbrauchsförderndes einzubauen. "Effizienz in diesen Bereichen ist wichtig, wir müssen aber auch das Grundgewicht bei einem Minimum halten." Wie Brawn verriet, war ein Grund für den Rückfall in der zweiten Saisonhälfte, dass das Team sich schon vermehrt auf 2010 konzentrierte.

Es wurde zwar versucht, eine Balance zu finden, in der Mitte der Saison wurde dann aber beschlossen, erst einmal nur eine Woche für das aktuelle Auto und den Rest der Windkanal-Zeit auf nächstes Jahr zu verwenden. "Wenn ich ehrlich bin, wir haben nicht genug nachgelegt, letztendlich kamen wir aber damit davon. Wir mussten aber beim nächstjährigen Auto weiterkommen. Nächstes Jahr gibt es kein Nachtanken, eine andere Chassis-Form, andere Reifen, es gibt viel Arbeit. Und weil wir kein One-Season-Wonder sein wollen, mussten wir sicherstellen, dass wir eine Balance zwischen den Autos für dieses und nächstes Jahr finden."