Es waren die größten Regel-Änderungen seit Jahren, die vergangenen Winter in der Formel 1 Einzug hielten. Viel wurde davon erwartet, die erhoffte Steigerung der Überholmanöver trat aber nur in sehr kleinem Rahmen ein. Geht es nach Ross Brawn, müsste man die Regeln für die Aerodynamik noch weiter verschärfen, wenn dem Racing geholfen werden soll. "Wir haben zu viel Aero-Grip und zu wenig Reifen-Grip. Man wollte viel bei der Aerodynamik machen, das wurde aber zu sehr abgelehnt. Wir wollten viel Reifen-Grip und mechanischen Grip, denn dann bekommt man Autos, die besser gegeneinander fahren können", sagte Brawn.

Er gab zwar zu, dass die Autos besser zum Überholen geeignet sind als im Vorjahr, dennoch stützen sie sich nach wie vor zu sehr auf die aerodynamische Leistung. "Da ist es schwer, ein Paket hinzustellen, wo ein Auto dem anderen folgen kann." So versucht Brawn eben, für das kommende Jahr ein Paket hinzustellen, das wieder die WM gewinnen kann. Er ist sich dabei im Klaren darüber, dass der nach wie vor anhaltende Entwicklungsbetrieb für die aktuelle Saison dem Projekt 2010 nicht im Weg stehen darf.

Auf der anderen Seite sah er kein Problem damit, sollte bis zum Ende der Saison weiterentwickelt werden - obwohl das Ferrari und McLaren von 2008 auf 2009 zum Verhängnis wurde. "Das Auto wird [2010] nicht so viel anders sein. Es gibt kein Nachtanken, wir brauchen also einen größeren Tank. Außerdem gibt es andere Reifen. Aber aerodynamisch können wir die Dinge mitnehmen, die wir in diesem Jahr entwickeln. Es wird kein dramatischer Wechsel", sagte Brawn. Und wo die Reise hingehen soll, wisse das ganze Team. So sei bekannt, was in diesem Jahr noch gefehlt habe und man wisse, was nächstes Jahr erreicht werden muss. "Andere Teams wissen dieses Jahr nicht, wo sie nächstes Jahr sein müssen. Aber der Jahreswechsel wird nicht so schwer wie 2008 auf 2009."