Der Große Preis von Italien in Monza ist das letzte Europarennen und traditionell einer der Höhepunkte auf dem Transfermarkt. Im Blickpunkt steht in dieser Saison McLaren Mercedes - sowohl an der Motoren- als auch der Fahrerfront. Neuigkeiten wird es in Monza aber höchstwahrscheinlich nicht geben. "Es gibt keinen Zwang, alles am 15. September gesagt zu haben", sagt Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug zu den andauernden Verhandlungen über die Motorenkunden für 2010. Noch gelte es Budgets, Genehmigungen und FIA-Vorgaben abzuklären. Die drei bis vier Motorenpartner werden wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam bekannt gegeben.

Rosberg auf der Liste

Auch bei den Fahrern sieht Haug keinen Zeitdruck: "Es ist noch sehr früh in der Saison, vielleicht schaffen wir es, bis Saisonende unsere Fahrerpaarung bekannt zu geben, aber das ist nicht zwingend." Auch eine sofortige Bekanntgabe eines möglichen Deals stellte Haug in Frage. "Ich weiß nicht, ob das gescheit wäre." Noch habe man jedoch keinen zweiten Fahrer unter Vertrag genommen.

Einer der Kandidaten ist der Deutsche Nico Rosberg. "Ein Mann wie er steht bei vielen Teams auf dem Zettel", betonte Haug. "Ob daraus etwas wird, muss man sehen. Er ist eine starke Saison gefahren und es sieht so aus, als ob er fast überall das Mögliche aus dem Auto herausgeholt hat." Daraus eine Verpflichtung des Deutschen abzuleiten, sei jedoch falsch. "Aber er ist eine Option, ein Kandidat mit dem man spricht."

Kein Kommentar zu Brawn-Anteilen

Norbert Haug sieht Nico Rosberg auf vielen Zetteln., Foto: Sutton
Norbert Haug sieht Nico Rosberg auf vielen Zetteln., Foto: Sutton

Zu potenziellen Gesprächen über den Kauf von Brawn-Anteilen wollte sich Mercedes nicht äußern. "Bei unserer Kooperation mit mehreren Formel 1-Teams kommt es auch zu mehreren Spekulationen", teilte ein Mercedes-Benz Motorsport Sprecher mit. "Wir bitten um Verständnis dafür, dass unser Haus Spekulationen grundsätzlich nicht kommentieren kann. Zu den Fakten: Wir haben langfristige Verträge mit Partner McLaren, mit dem wir mit Lewis Hamilton den aktuellen Formel 1-Weltmeister stellen." Am Montag hatte der Daily Telegraph berichtet, dass Mercedes Anteile am diesjährigen Kundenteam Brawn GP kaufen würde.

Noch offen ist das Motorenreglement für die Saison 2010. Die FOTA-Teams haben sich auf den Einsatz von fünf Motoren pro Fahrer für die gesamte Saison geeinigt, in dieser Saison sind es noch acht. "Das wäre ein weiterer Sprung, was die Zuverlässigkeit betrifft", betont Haug. Statt bislang 20 Motoren müssten nur noch 12 (5+ 5 + 3 Motoren für Tests) gebaut werden. Bei drei bis vier Kundenteams würde das eine Ersparnis von 21 respektive 28 Motoren bedeuten. F1-Rückkehrer Cosworth wehrt sich derzeit noch aus Zuverlässigkeitsgründen gegen die Fünf-Motoren-Regel. Die Gespräche zwischen den Herstellern und der FIA gehen weiter. Derzeit schreibt das Reglement für 2010 acht Motoren vor.