Als eines von zwei bestehenden Teams gehört Williams nicht mehr zur FOTA, da sich das Team aufgrund von vertraglichen Verpflichtungen dazu genötigt sah, eine bedingungslose Nennung bei der FIA für 2010 abzugeben. Dementsprechend bedauernd betrachtet man bei dem Rennstall aus Grove nun auch die mögliche Spaltung der Königsklasse. Geschäftsführer Adam Parr betonte, dass sein Team sehr traurig darüber sei, dass sich alles auf eine Trennung zu bewege. Er musste aber auch betonen, dass Williams es sich gar nicht leisten könnte, aus der Formel 1 auszusteigen, damit den Verträge zu brechen und dann in einer anderen Serie zu überleben.

"Wir sind, ich würde nicht sagen Beobachter, denn das wäre unaufrichtig, aber ich würde sagen, dass wir Verträge mit Bernie und Max haben und wir das immer gesagt haben. Aufgrund dieser Verträge haben wir uns eingeschrieben", erklärte Parr am Freitag. Deswegen beeindruckte ihn auch die Haltung von Brawn GP, das weiter voll zur FOTA steht, obwohl es als unabhängiges Team auf ähnlich schwerem Wege Geld auftreiben muss wie Williams. "Wir könnten das nicht - es gab keine Chance, dass wir unsere Verträge beiseite gelassen hätten und so viel Geld auftreiben, damit wir gegen die Hersteller, die Red Bulls und so weiter bestehen."

Abhängig von FIA und FOM

Deswegen sei Williams auch in gewisser Weise von der FIA und der Formula One Management (FOM) abhängig, was auch in den Verträgen stehe, die das Team zu erfüllen gedenke. "Es ist für uns sehr, sehr schade, dass wir aufgrund dieses Verhaltens von jenen Leuten fortgetrieben wurden, die wir mögen und respektieren und gegen die wir gerne fahren." Parr musste aber betonen, dass Williams immer offen über seine vertraglichen Verpflichtungen gewesen war. Er fand es lediglich eine Schande, dass es die aktuelle Situation überhaupt gibt. "Ich wüsste, nicht, was wir hätten anders machen können. Wir wollten immer offen, transparent und ehrlich über unsere Position sprechen - niemand kann sagen, dass man nicht wusste, was wir tun würden oder wann wir es tun würden. Das ist sehr, sehr schwierig für uns und sehr traurig."

Als absolut schlimmen Moment bezeichnete er jenes FOTA-Meeting vor ein paar Wochen, als Williams gebeten wurde, den Raum zu verlassen. Und auch wenn er eingeräumt hatte, dass ein Formel-1-Ausstieg Williams zu teuer gekommen wäre, so musste er festhalten, dass Williams das einzige Team in diesem Jahr ist, dass von alleine das gesamte Budget aufgetrieben hat und keinen Anteilseigner um Geld bitten musste. "Ich will damit nicht sagen, dass die anderen nicht von Sponsoren abhängen, denn das tun sie, aber jedes andere Team der Formel 1 bekommt viel Geld von den Anteilseignern oder dem Eigner. Das können wir nicht. Wenn ich in die Zukunft schaue, dann sind die vergangenen Jahre, die wir bei Williams hatten, einfach nicht finanzierbar - so kann es für uns nicht weitergehen. Wir sind jetzt da, wo wir sind, wir haben schwere Entscheidungen getroffen. Wir haben dadurch auch Freunde verloren, aber ich denke nicht, dass wir etwas anders gemacht hätten. Das freut uns nicht, aber so sind die Fakten."