BMW Motorsport Direktor Mario Theissen hatte in Barcelona bereits angedeutet, dass ein Zweiklassen-Reglement auch für BMW Sauber in Zukunft nicht attraktiv wäre. Nun hat Renault-Sprecher Jean-Francois Gaubet angedeutet, dass sich der Rennstall wohl bald auch öffentlich den Ausstiegsdrohungen von Ferrari, Toyota, Renault und Red Bull anschließen könnte. "Wir alle - Mercedes, Toyota, BMW, Renault und Ferrari - sind da gleicher Meinung. Wir haben bis 29. Mai, um uns für die WM 2010 einzuschreiben und solange die Regeln so sind, wie sie aktuell feststehen, werden wir das nicht tun", sagte er gegenüber dem Radiosender Europe 1.

Dass sich noch etwas ändern wird, scheint allerdings recht wahrscheinlich, so lassen sich zumindest die Aussagen von Bernie Ecclestone gegenüber Le Figaro deuten. Der Formel-1-Boss wird beim Treffen zwischen Max Mosley und den Teams am Freitag dabei sein. "Wir werden alle am gleichen Tisch sitzen und eine brauchbare Lösung für alle finden. Es wird nicht leicht, aber keiner will die Formel 1 zerstören", sagte er. Enzo Ferraris Sohn und Ferrari-Vorstandsmitglied Piero Ferrari hat schon einmal durchklingen lassen, dass die Verhandlungen hart verlaufen könnten, da er versprach, es werden keine Kompromisse gemacht.

Ferrari will investieren

"Wir wollen keine Budget-Grenze und gleiche Regeln für alle, klare Regeln. Wir wollen in Autos, Motoren und Aerodynamik investieren, in die Technologie der Autos", erklärte Ferrari dem Telegraph. Bei Mercedes, beziehungsweise McLaren war man zu dem Thema stets zurückhaltend, will man sich nach den jüngsten Schwierigkeiten doch nicht gleich wieder mit der FIA anlegen. Lewis Hamilton reagierte dazu bei einem Medien-Event am Donnerstag ausweichend. "Sicher kann man beide Seiten des Arguments verstehen. Es liegt nicht an mir, sich zu sehr darauf zu konzentrieren. Ich muss das Team das erledigen lassen. Wenn sie die Autos ändern, ändern sie die Autos. Mir macht das in keiner Richtung etwas aus. Ich steige ins Auto und gebe alles. Solange ich das genieße, werde ich das machen", sagte der Weltmeister.

Bei der Budget-Grenze dürfte die FIA beharrlich bleiben, denn Berater Tony Purnell kündigte an, dass die Kostendeckelung bleiben wird. Es könnte allerdings so kommen, dass das Zweiklassen-Reglement wegfällt und die großen Teams sich in den kommenden drei Jahren von einer Grenze von 80 Millionen Pfund auf 40 Millionen verkleinern können. Purnell erachtete diese Lösung aber als nicht besonders gut. "Wenn es [die Grenze] signifikant ansteigt, dann wird sie aus Sicht der möglichen Neueinsteiger nicht mehr attraktiv sein", zitierte auto motor und sport den FIA-Berater.