Prost, Arrows, Super Aguri - alle gingen sie den Weg alles Irdischen, allerdings sah man das Ende bei allen kommen und waren es eben die notorischen Hinterbänklerteams, die sich aus der F1 verabschiedeten, nicht die Millionen schweren Teams der Automobilhersteller. Das änderte sich am Freitag schlagartig, als Honda den sofortigen Rückzug aus der Formel 1 bekanntgab.

Die Formel-1-Welt ist seitdem geschockt und auch bei anderen Teams geht die Angst um: Wann zieht der nächste Hersteller angesichts der Wirtschaftslage die Reißleine? Toyota gilt als Wackelkandidat, zumindest ab 2010, bei Renault ist der Vorstand für radikale Sparkurse bekannt, die Privatteams Williams und Toro Rosso sind zumindest mittelfristig nicht wirklich abgesichert.

Toyota und Mercedes stehen zur F1

Als erster der fünf verbliebenen Hersteller (Toyota, BMW, Mercedes-Benz, Renault und Ferrari) dementierte Toyota sofortige Ausstiegsabsichten. Stattdessen bekannte man sich zum F1-Engagement - allerdings mit dem Zusatz "momentan". Etwas weniger zurückhaltend gingen die beiden deutschen Hersteller zu Werke.

"Unser Formel-1-Engagement steht auf finanziell soliden Beinen", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug der dpa. "Das Medien- und Publikumsecho, das die letzte Saison und der Titelgewinn von Lewis Hamilton generierte, war ein Vielfaches dessen wert, was wir an Finanzen eingesetzt haben."

F1 integraler Bestandteil von BMW

Ecclestone braucht die Hersteller., Foto: Sutton
Ecclestone braucht die Hersteller., Foto: Sutton

Auch BMW-Vorstand Dr. Klaus Draeger erklärte: "Wir haben die Entscheidung von Honda mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Auf das Engagement von BMW in der Formel 1 hat sie keinen Einfluss." Das F1-Engagement von BMW sei ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. "Es gibt keine bessere Plattform als die Formel 1, um unsere Markenwerte zu demonstrieren. BMW nutzt das Formel-1-Projekt zudem gezielt als Technologiebeschleuniger für die Serie."

Zuletzt hat auch F1-Boss Bernie Ecclestone Interesse daran, dass Honda einen Käufer für sein F1-Team findet. Mit all den Ressourcen, dem vorhandenen Personal und den Chancen für 2009, die auf Grund der bereits geleisteten Entwicklungsarbeit bestünden, sei das Team eine fantastische Option für jedes Unternehmen oder jeden potentiellen Interessenten an der Formel 1, rührte Ecclestone kräftig die Werbetrommel.

Ganz uneigennützig ist Ecclestone dabei nicht, wie eigentlich immer, wenn er etwas macht. Denn ohne Honda würden 2009 nur 18 Autos am Start stehen und Eccelstone hat in seinen Verträgen mit den Rennveranstaltern und dem Fernsehen garantiert, dass mindestens 20 Autos im Kreis fahren.