Auch wenn er sein Formel 1-Debüt in Monaco gibt, so kennt sich Sebastian Vettel doch schon einigermaßen gut dort aus. Im Kart hat er gewonnen, in der Formel 3 klappte das Qualifying nicht so ganz, was das Rennen schwierig machte und in der World Series by Renault scheiterte er im Vorjahr knapp an der Pole Position - was dann auch Rennposition zwei zur Folge hatte. Was das Fahren in einem Formel 1-Auto betrifft, so konnte er nur sagen: "Keine Ahnung, es wird das erste Mal sein und ich freue mich drauf. Straßenkurse sind immer etwas Besonderes. Im Vergleich zu anderen Straßenkursen ist Monaco nicht ganz so schlimm."

Die spezielle Bedeutung des Qualifyings durfte er dank seiner bisherigen Auftritte jedenfalls schon feststellen, weswegen die fünf Startplätze Strafe, die er wegen des neuen Getriebes im neuen STR3 bekommt, nicht besonders hilfreich sind. "Das ist schade, aber gut. Der Kuchen ist gegessen. Wir können nix daran ändern, von daher müssen wir es akzeptieren. Hoffentlich machen wir mit dem neuen Auto einen so großen Schritt im Qualifying - vielleicht wenn es dazu noch regnet -, dass es uns am Ende gar nichts ausmacht", meinte Vettel. Gut angefühlt habe sich das Auto beim Test bereits, was für ihn schon einmal das Wichtigste war. Allerdings seien Monaco und auch Kanada recht eigene Strecken, weswegen sich wohl erst nachher auf den normalen Rennstrecken sagen ließe, wie stark das Auto ist. "Wenn das Vertrauen stimmt, ist es aber schon einmal wichtig, vor allem für Monaco."

Und wohl auch im Regen, den Vettel am kommenden Wochenende durchaus als Hilfe empfinden würde, wenn er wie angekündigt kommt. "Es ist hier ohnehin eine große Lotterie, wenn es regnet umso mehr. Ich denke, im Regen kann man generell einiges wettmachen", meinte er. Die Wurzeln seiner Qualitäten im Regen sah er in seinen Kartzeiten, als oft im Regen gefahren wurde, weil es einfach Spaß machte und er fahren wollte. "Die Regenreifen waren aber sehr teuer, fast doppelt so teuer wie Slicks und weil sie weich waren, haben sie sich schnell abgenutzt. Um dem entgegenzuwirken, bin ich auf Slicks hinaus und bin mit denen gefahren. Die haben sich nicht abgenutzt und ich konnte trotzdem fahren", erzählte er.

Und nun fährt er in der Formel 1 in Monaco, wo es doch etwas flotter zugeht und wo bei Regen auf Slicks nicht viel auszurichten ist. Als Mutstrecke sieht Vettel den Stadtkurs aber nicht. Etwas scherzhaft erklärte er das so: "300 erreichen wir hier nicht ganz, von daher geht es noch. Ab 300 braucht man Mut, vorher nicht." Ein wenig ernster sah er den Stellenwert eines Sieges im Fürstentum. Denn das wäre auch für ihn nichts, worüber er Scherze macht. "Ich denke, ein Sieg hier in der Formel 1 ist etwas sehr Großes und bedeutet wohl mehr als an anderen Rennstrecken. Ich glaube, ein Sieg hier ist höher einzuordnen als beispielsweise in Magny Cours. Aber ein Sieg bleibt immer ein Sieg."