Als das Team noch Minardi hieß, wagte es jedes Jahr aufs neue finanzielle Gratwanderungen, da das Budget meist äußerst knapp bemessen war und der Jahresabschluss rote Zahlen auswarf. Mittlerweile unter dem Namen Toro Rosso unterwegs, soll sich das aber geändert haben. Ein Bericht im Evening Standard zeigt auf, dass die Mannschaft im Teilbesitz von Red Bull und Gerhard Berger Gewinne abwirft und das bereits seit der ersten Saison unter den neuen Besitzern.

Hatte Paul Stoddart 2005 vor Steuern noch einen Verlust von rund 21,5 Millionen Euro gehabt, so wandelte sich diese Summe 2006 im ersten Jahr unter Red Bull und Berger in einen Gewinn von rund 190.000 Euro um. Auch die Umsätze verbesserten sich deutlich. Nach rund 19 Millionen Euro, die im letzten Jahr unter Stoddart umgesetzt wurden, stieg dieser Betrag im Folgejahr um das Dreifache an. Tatsächlich soll Minardi unter der Leitung von Stoddart sogar nie Gewinn gemacht haben.

An den Mitarbeiterzahlen lässt sich die Entwicklung des Teams recht gut ablesen. Begann Stoddart 2001 mit 140 Leuten, war diese Zahl 2003 auf 173 gestiegen - damit aber auch die Schulden des Teams. Mittlerweile hat sich Toro Rosso auf 121 Leute zurückgeschrumpft. Damit liegt man gegenüber großen Teams zwar weit zurück, doch für Berger ist das nicht so wichtig. "Man muss das Budget finden, man muss Ressourcen aufbauen, all das braucht man, aber letztendlich bist du nur so gut wie deine Leute es sind", meinte er.

Was der Österreicher betonten musste, war, dass 50 Prozent der Mitarbeiter des Teams noch aus Minardi-Zeiten stammen und 50 Prozent neu dazukamen. Der Aufbau der Mannschaft war allerdings nicht einfach. "Es ist nicht leicht, den Leuten zu zeigen, dass man Erfolg haben wird, wenn man aus einem Umfeld wie Minardi kommt", erklärte Berger. Mittlerweile habe das Team aber eine gute Gruppe von Leuten beisammen und angesichts der vorhandenen Ressourcen sei bislang tolle Arbeit geleistet worden, fügte er noch an.