Das erste Formel 1 Team in der Geschichte Indiens befindet sich auf dem Weg nach Melbourne, Australien. Wenn die Reifen des VJM01 dann das erste Mal australischen Asphalt berühren, schreibt Force India gleich noch einmal Sportgeschichte. Nämlich als das erste indische Team, das in der höchsten Klasse, die der Motorsport zu bieten hat, antritt.

Ein paar zusätzliche Millionen von Dr. Vijay Mallya haben umfrangreiche Updates ermöglicht., Foto: Sutton
Ein paar zusätzliche Millionen von Dr. Vijay Mallya haben umfrangreiche Updates ermöglicht., Foto: Sutton

Begonnen hat alles im Oktober 2007, als Dr. Vijay Mallya und Jan sowie Michiel Mol das Team von Spyker aufgekauft haben. Vom ehemaligen Spyker F8-VII B-spec stammt auch der VJM01 ab. Trotzdem wurde am neuen Force India Boliden erhebliche Entwicklungsarbeit betrieben, nicht zuletzt durch die Erfahrung von Giancarlo Fisichella.

"Einer der 11 Teilnehmer zu sein, ist eine große Ehre für uns. Nicht jeder kann sagen "wir besitzen ein Formel 1 Team", aber wir stehen in der Startaufstellung. Es braucht viel, um hier Erster zu sein. Es ist doch so, dass hier Motorsport auf dem höchsten Level der Welt betrieben wird. Es geht um die Weltmeisterschaft und wir sind unter den auserwählten 11 Teams", sagte Vijay Mallya.

Colin Kolles freut sich hingegen vor allem darüber, dass das Team endlich ein realistisches Budget im Hintergrund hat. "Ich bin seit drei Jahren mit diesem Team durch sehr schwierige Zeiten gegangen, aber mit Teambesitzern die mit Herzblut dabei sind, ein realistisches Budget bieten und hohe Ambitionen haben, kann ich eine langfristige Zukunft für uns sehen", sagte Kolles.

"Australien ist ein guter Platz für mich, um in die Saison und meine Karriere bei Force India zu starten. Ich habe 2005 hier das Rennen gewonnen und bin 2006 vom zweiten Platz gestartet. Mit einem Auto das nicht so konkurrenzfähig war, wie wir es gerne gehabt hätten, bin ich letztes Jahr außerdem noch auf den fünften Platz gekommen", zieht Fisichella Bilanz.

Der Römer ist selbstsicher, was das allererste Rennen des indischen Teams angeht. "Ich bin zuversichtlich für das erste Rennen von Force India. Mein erstes Ziel ist, es in Q2 zu schaffen, mein zweites wird ein wenig härter, denn ich möchte die ersten Punkte für Force India einfahren."

Ein Grund mehr zuversichtlich zu sein, sind wahrscheinlich die neuen Teile, die in Melbourne zum Einsatz kommen werden. "Zwei oder drei Zehntelsekunden sind schon noch drin. Das könnte einen Schritt vorwärts für uns bedeuten. Wenn ich mir die anderen Teams so ansehe, denke ich nicht, dass diese weit von uns weg sein werden."

Die Piloten sind bereit, das Auto ist bereit, Melbourne kann kommen., Foto: Force India
Die Piloten sind bereit, das Auto ist bereit, Melbourne kann kommen., Foto: Force India

Für Adrian Sutil kommt der Vorteil hinzu, dass er das Chassis schon aus dem letzten Jahr kennt. "Da wir dasselbe Chassis wie im Vorjahr verwenden, weiß ich bereits wie es sich verhält. Der Fokus lag vor allem darauf, die neue Elektronik dazu zu bringen, dass sie mit dem Auto funktioniert. Außerdem mussten wir verstehen lernen, wie das Auto ohne Traktionskontrolle funktioniert", sagte Sutil.

Der Wahl seiner Fahrerkollegen hat Sutil nichts entgegenzusetzen. "Dieses Jahr haben wir ein sehr gutes Line-Up mit sehr viel Erfahrung. Tonio [Vitantonio Liuzzi] als Testfahrer zu haben, bedeutet, dass wir zwischen den Rennen gute Fortschritte machen können", so Sutil. Einen erfahrenen Teamkollegen wie Fisichella an seiner Seite zu haben, stört ihn nicht. "Für mich ist es eine positive Herausforderung Giancarlo als Teamkollegen zu haben, denn er wird mich zu Höchstleistungen antreiben. Das ist wichtig für die Zukunft."