Zuletzt waren es sieben Piloten, die sich bei Force India angepriesen haben. Langsam aber sicher lassen sich Tendenzen orten. Zwei weitere Fahrer sind aktuell durch das Sieb gefallen. Guido van der Garde lief die Zeit davon, also entschied sich der junge Niederländer dazu, 2008 wieder in der World Series by Renault anzutreten, wo er im letzten Jahr den 5. Gesamtrang erreichte. Die Verhandlungen mit den Schlusslichtern Force India und Super Aguri verliefen zwar nicht negativ, jedoch muss man sich irgendwann entscheiden, um letztendlich nicht ganz ohne Cockpit dazustehen.

Auch ein van der Garde kann nicht ewig warten, Foto: Bumstead/Sutton
Auch ein van der Garde kann nicht ewig warten, Foto: Bumstead/Sutton

Die Entscheidung ist van der Garde nicht leicht gefallen: "Es war eine schwierige Entscheidung, da ich einige Optionen in der World Series, als auch in der GP2 hatte." Nachdem auch Frank Montagny sich endgültig von der Formel 1 trennen möchte und nach Alternativen in Amerika sucht, bleiben somit nur noch 5 Piloten für das Force India Cockpit übrig.

Ein Kandidat wird immer häufiger mit dem Platz an Sutils Seite in Verbindung gebracht, nämlich Christian Klien. Er war in den meisten Sitzungen schnellster bei den Tests und Technikchef Mike Gascoyne zeigte sich begeistert von Kliens technischem Verständnis.

Während Force India den ganzen Winter über die Schlagzeilen durch die imposante Liste an Bewerbern dominierte, tauchten in letzter Zeit immer häufiger Meldungen auf, wonach Haudegen Fisichella sich sein Cockpit erkaufen könne. Der 22 Jahre junge Nachwuchspilot Roldan Rodriguez aus der GP2 hat ebenfalls ein dickes Sponsorbudget für 2008 zur Verfügung, ist sich aber sicher, dass "finanzielle Belange die Entscheidung von Dr. Vijay Mallya nicht beeinflussen werden." Jedoch ist Giancarlo Fisichella ein absoluter Routinier der viel Wissen vom Weltmeisterteam Renault mitbringt. So einen Piloten mitsamt seiner Erfahrung, seinem Wissen und den Millionen vor der Tür stehen zu lassen, muss man sich als neues Team erstmal leisten können.

Denn wie Roldan Rodriguez schon richtig erkannt hat: "Das Team möchte sich viel mehr auf bessere Platzierungen und die Entwicklung konzentrieren, anstatt sich um das finanzielle Wohlbefinden zu kümmern." Darauf setzt Christian Klien bei Force India rigoros. Er warf seine Position als Honda Testfahrer über Bord und stürzte sich ins Ungewisse. Er hat keinen einzigen Dollar an Mitgift organisiert, sondern setzte sich einfach in das Cockpit und tat was er am besten kann: Rennen fahren. Ein Engagement als Testfahrer schließt Klien kategorisch aus. "Nur im Rennmodus kann ich zeigen was ich kann, bei Testfahrten bin ich durch die dramatisch reduzierten Distanzen unterfordert.", fügte Klien hinzu.

Am 11. Januar 2008 wird endlich bekannt gegeben, wer als glücklicher Sieger aus diesem nervenaufreibenden Kampf um das Force India Cockpit herausgehen wird.