Das zweite freie Training in Shanghai endete noch knapper als das erste. Wieder war Kimi Räikkönen vorne, hatte aber kein besonders großes Polster auf seine Verfolger. Fernando Alonso lag sechs Tausendstel zurück und Felipe Massa auch nur 23 Tausendstel. Als Einziger nicht ganz mithalten konnte Lewis Hamilton. Der Brite verlor allerdings auch nur etwas mehr als zweieinhalb Zehntel zur Spitze. Die Abstände unter den Top Vier sind also äußerst knapp. Bereits mehr als fünf Zehntel verlor Jarno Trulli, der als Fünfter aber eine weitere Etappe in der Toyota-Entschuldigungs-Tour nach der Enttäuschung von Fuji erfolgreich absolvierte.

Bereits wieder ganz gut vom Schock von Fuji erholt zeigte sich Mark Webber, der sich bis auf Platz sechs nach vorne fahren konnte. Auch der zweite Red Bull schaffte es in die Top Ten. David Coulthard erreichte die achte Position. Zwischen die beiden drängte sich noch Ralf Schumacher, der an seinem vorletzten Wochenende für Toyota auch ganz gut in Fahrt zu kommen scheint. Nico Rosberg und Giancarlo Fisichella schlossen die Top Ten ab.

Für die erwähnenswertesten Zwischenfälle der Session sorgten Heikki Kovalainen und Nick Heidfeld, die beide ihre Autos abstellen mussten. Die genaue Ursache für ihre Probleme ist zwar noch nicht bekannt, aber ihre Trainingszeit war dadurch stark verkürzt. Nach den Hydraulikproblemen am Vormittag hatte Heidfeld diesmal wieder eine lange Standzeit und kam lediglich auf 16 Runden. Am Ende belegte Kovalainen, der auch noch einmal ausrücken konnte, Platz elf und Heidfeld war direkt hinter Robert Kubica auf 15. Ein paar Ausritte ohne Folgen gab es auch noch. Trulli und Massa hatten beispielsweise Dreher und Hamilton verschätzte sich in Kurve eins einmal so sehr, dass er über die Asphalt-Auslaufzone hinauskam und bis in den Kies fuhr. Alle drei konnten aber ihre Arbeit danach fortsetzen.

Die restlichen deutschsprachigen Piloten konnten in der Zeitenliste noch keine großen Akzente setzen. Alex Wurz wurde hinter Heidfeld 16. Adrian Sutil konnte ein weiteres Mal die allerletzten Plätze verlassen und kam auf die 19. Zeit. Sebastian Vettel kämpfte noch ein wenig mit der Strecke und kam rund drei Zehntel hinter seinem Teamkollegen Tonio Liuzzi auf den 21. Rang. Was die Ergebnisse des Freitags bedeuten wird sich aber ohnehin erst am Samstag zeigen, wenn im Qualifying ohne Blick auf Reifen oder Abstimmung Gas gegeben wird.