Heikki Kovalainens Weg nach vorne setzte sich auch in Fuji weiter fort. Nach einem schleppenden Saisonbeginn und Gerüchten, wonach er bald wieder ausgetauscht werden könnte, hatte der Finne in den vergangenen Rennen die Konstanz und auch die Leistung für sich gepachtet. In Japan wurde er dafür mit seinem ersten Podestplatz belohnt. "Es war ein Achterbahnjahr für mich und so war es auch an diesem Wochenende. Als wir gestern das Risiko mit dem Setup eingingen und auf besseres Wetter hofften und dann heute Morgen den Regen fallen sahen, erwarteten wir nicht, so einen guten Nachmittag zu haben", sagte der Finne.

Doch er ließ sich davon nicht beirren, hatte - anders als in Spa - die passende Strategie und fand deswegen auch, dass sich das Team den Podestplatz verdient hatte. Wenig konnte er zu den letzten Runden im Kampf gegen Kimi Räikkönen sagen, da er angelaufene Rückspiegel hatte und nichts sah. "Ich habe aber das Pitboard beobachtet und in jeder Runde wurde die Lücke kleiner, also wusste ich, dass er etwas probieren würde. Er kam in Kurve sechs in der letzten Runde an mir vorbei, aber ich wollte P2 so sehr, dass ich runter zu Kurve zehn wieder außen vorbei bin. Das Auto hatte ständig Aquaplaning, aber ich habe meinen Fuß drauf behalten und kam wieder vor - und habe gehofft, dass ich das Auto nicht verliere", erzählte Kovalainen. Das Gefühl auf dem Podium nannte er einfach nur fantastisch und möchte in Shanghai so weitermachen.

Auch Giancarlo Fisichella musste nicht unzufrieden sein. Zwar kam der Italiener nicht auf das Podium, aber er erreichte Platz fünf in einem Rennen, dass er als eines der schwersten bezeichnete, das er jemals gefahren ist. "Die Bedingungen waren einfach die ganze Zeit so nass und es schien sich nie zu bessern. Das Wichtigste heute war, das Auto auf der Strecke zu halten und Fehler zu vermeiden", meinte Fisichella. Ein paar Probleme hatte er mit der Balance, die nicht konstant war, vor allem bei niedrigen Geschwindigkeiten. Aquaplaning hatte er überall, wie jeder andere auch. "Ich denke nicht, dass ich heute das Potential ausgeschöpft habe, aber es war trotzdem ein gutes Resultat in einem Rennen, in dem viele Andere ausgefallen sind."

Giancarlo Fisichella erlebte eines der schwersten Rennen bisher, Foto: Sutton
Giancarlo Fisichella erlebte eines der schwersten Rennen bisher, Foto: Sutton

Flavio Briatore und Pat Symonds zeigten sich mit dem Erreichten zufriedener als Fisichella, da man im Regenrennen auf dem Nürburgring bei der Strategie etwas daneben gegriffen hatte. "Heute war es völlig anders. Das Team hat alles richtig gemacht und Heikki hat keinen einzigen Fehler gemacht. Wir haben mit unseren Autos zwölf Punkte geholt und unser Rookie fuhr wie ein Mann mit viel mehr Erfahrung", war Briatore froh. Für Symonds war vor allem Kovalainens Vorstellung am Schluss gegen Räikkönen ein Zeichen dafür, welch guter Racer der junge Finne ist. "Er fuhr nicht wie ein Rookie, sondern wie jemand, der schon lange dabei ist. Das bei schwierigen Bedingungen. Er hat sich gut verteidigt, gut attackiert", meinte Symonds gegenüber motorsport-magazin.com. "Sein erster Podestplatz wird noch dadurch versüßt, dass wir zum ersten Mal seit Silverstone beide Autos in die Punkte bekommen haben", freute sich der Ingenieursdirektor.