Glauben konnte es Mark Webber auch einige Zeit nach dem Rennen in Fuji noch nicht. Er war auf Platz zwei und wurde hinter dem Safety Car aus dem Rennen geschoben. Dabei ist das Fahren hinter dem Safety Car, auch bei Regen, seiner Meinung nach keine Wissenschaft. "Wenn du führst ist es immer einfach. Dann machst du einfach, was du machst. Ich habe immer versucht, in einer Position zu sein, in der ich neben ihm [Lewis Hamilton] herrolle und nicht direkt hinter ihm bin", meinte der Australier.

Was für ihn aber wirklich nicht zu glauben war, war seine Position im Feld und die Aussicht, möglicherweise sogar den Sieg zu holen. "Als Fernando raus war, gab es ein Safety Car und es wäre gut gewesen, ihn [Hamilton] ein bisschen unter Druck zu setzen. Denn ihm war klar, dass er für die Punkte fahren würde." Durch die Kurven fünf und sechs war es aber schwer, Hamilton zu folgen, da es dort viel Aquaplaning gab - beispielsweise schied dort Fernando Alonso nach einem Abflug aus. "Ich konnte nicht viel sehen, aber Lewis war etwas konservativer Richtung Kurve zehn und dort ist es passiert."

"Es" war in diesem Fall der Zusammenstoß mit Sebastian Vettel. Webber war deswegen besonders traurig, weil die Pace des Autos diesmal richtig gut war. "Wir hätten im ersten Stint auch etwas länger draußen bleiben können. Wir kamen etwas früher rein, damit wir wegen des Safety Cars abgesichert sind. Unsere Pace heute war gut", sagte er. Bedenken wegen der Sicherheit hatte Webber weniger. So sei es mit dem Wetter an der Grenze gewesen, aber abgesehen von der langen Geraden machte ihm kein Abschnitt Sorgen wegen der Sicherheit. "Ich war nur nervös, dass jemand ein Problem auf der Geraden haben könnte. Wenn dort jemand gestanden wäre, hätte der ernsthaft aufgespießt werden können", erklärte er. Dort ging alles gut, nur so manche Kurve wurde eben zum Verhängnis.

Sein Teamchef Christian Horner nahm den verpassten Podestplatz mit einem Zähneknirschen auf. "Sebastian hat sich etwas zu sehr auf Lewis konzentriert, er hat Abstand zu Mark falsch eingeschätzt - das war sehr frustrierend für uns", verriet Horner gegenüber motorsport-magazin.com. "Mark war sehr schnell, kam an Lewis heran, wer weiß, was noch passiert wäre? Wir waren jedenfalls in einer sehr starken Position."