Achtzehn Formel 1-Piloten aus zehn Teams drehten heute im spanischen Montmelo bei strahlendem Sonnenschein ihre Runden - die F1-Protagonisten nützen in dieser Woche die letzte Gelegenheit, ihre Boliden vor dem Auftakt der europäischen F1-Saison zu schärfen, welcher am übernächsten Wochenende in Imola stattfindet. Lediglich das Midland-Team war heute nicht vor Ort.

Wie schon in den letzten Rennen war auch an diesem Tag der französische Renault-Rennstall der Pacemaker. Tester Heikki Kovalainen drehte mit seinem R26 satte 144 Runden und hämmerte eine Bestzeit von 1:14.955 Minuten in den Asphalt. Weniger problemlos verlief der Testtag für den Stammpiloten und WM-Leader Fernando Alonso - der Spanier konnte nur 45 Runden absolvieren, sein Bolide verendete mit einem offensichtlichen Mechanikproblem auf der Strecke. Dennoch war Alonso nur um drei Zehntelsekunden langsamer als Kovalainen, womit der regierende Weltmeister den dritten Tagesrang belegen konnte.

Zwischen die beiden Renault-Piloten schob sich Honda-Neuzugang Rubens Barrichello, der 107 Runden abspulte und in etwa zwei Zehntelsekunden langsamer als Kovalainen war. Ein Lichtblick für "Rubinho", der nach seinen vielen Ferrari-Jahren bislang über schwere Umgewöhnungsprobleme in seinem neuen Team geklagt hatte. Barrichello testete einen neuen Frontflügel und modifizierte Seitenkästen an seinem RA106. Tester Anthony Davidson drehte 112 Runden und reihte sich auf Rang 4 ein - der Brite musste jedoch nach einem Getriebeproblem an die Box geschleppt werden, nachdem er den Wagen am Streckenrand abstellen musste.

Bester Bridgestone-Pilot wurde heute Toyota-Tester Ricardo Zonta, der nach 88 Runden einen Rückstand von rund einer halben Sekunde aufwies. Zonta unternahm am Vormittag das Feintuning seines Setups und spulte am Nachmittag ein Reifentestprogramm ab. Der zweite Toyota-Testpilot, Olivier Panis, reihte sich nur auf Rang 17 ein.

Auf einem ermutigenden sechsten Rang trug sich Red Bull-Pilot David Coulthard in die Zeitenliste ein, auch wenn er nach einem Dreher eine von insgesamt neun Testunterbrechungen auslöste. Rote Flaggen lösten auch Webber, Massa, Rosberg, Alonso, De la Rosa, Kubica, Gené und Davidson aus. Der zweite Red Bull-Pilot, Christian Klien, war rund eine Zehntelsekunde langsamer als DC und reihte sich auf Rang 8 ein.

Auf dem siebenten Tagesrang landete Mark Webber, dem in Imola die Bambini-Trophäe verliehen wird. Beide Williams-Piloten wurden heute von Motorproblemen geplagt, beide mussten deshalb auch im Laufe des Tages ihre Boliden am Streckenrand abstellen. Teamkollege Nico Rosberg wurde Zwölfter.

Bei McLaren-Mercedes wurden heute erstmals in diesem Jahr zwei aktuelle MP4-21-Modelle eingesetzt. Pedro de la Rosa konzentrierte sich auf die Motorenarbeit und fuhr mit einem Rückstand von zirka acht Zehntelsekunden die neuntschnellste Rundenzeit. Einsatzpilot Kimi Räikkönen war erst ab 14.30 Uhr im Testeinsatz und reihte sich nach nur 31 Runden auf Rang 13 ein.

Die Scuderia Ferrari setzte wieder zwei 248 F1-Modelle ein. Felipe Massa löste eine rote Flagge aus, als ihm auf offener Strecke der Sprit ausging. Nach 108 Umläufen reihte sich Massa mit einem Rückstand von rund neun Zehntelsekunden auf Rang 10 ein. Der Brasilianer arbeitete an seinem Setup, probierte neue Stoßdämpfer und setzte Reifentests fort. Tester Marc Gené konzentrierte sich auf die Motorenhaltbarkeit, absolvierte Longruns und belegte den 16.Tagesrang.

BMW Sauber-Pilot Nick Heidfeld unternahm für Michelin Reifentests und reihte sich nach 75 Runden auf dem elften Rang ein, Testpilot Robert Kubica landete auf Platz 14. Die Scuderia Toro Rosso und Super Aguri hatten jeweils nur ein Fahrzeug im Einsatz. Jungbulle Tonio Liuzzi drehte 107 Runden und belegte am Ende Rang 15. Super Aguri-Einsatzpilot Takuma Sato bildete mit einem Rückstand von 4,4 Sekunden das Schlusslicht am Zeitenmonitor. Die Tests in Barcelona werden auch morgen Donnerstag fortgesetzt.