Auf dem Papier sah der Formel 1-Auftakt 2006 in Bahrain für Michael Schumacher sehr viel versprechend aus: Zweitschnellster am Freitag, knappe vier Zehntel hinter dem Honda-Testpiloten Anthony Davidson. Doch der siebenmalige Weltmeister, der in diesem Jahr unbedingt seinen achten Titel holen möchte, blieb realistisch: "Wir sind sicher konkurrenzfähig, aber um abzuschätzen, ob es wirklich reicht, um ganz an die Spitze zu kommen, müssen wir abwarten, bis alle mit wenig Sprit und neuen Reifen unterwegs sind."

Schumacher war seine Zeit kurz vor Trainingsende mit einem neuen Satz Reifen gefahren, "ich weiß nicht, wer das sonst noch gemacht hat, auf jeden Fall nicht alle - und das macht schon noch einen ziemlichen Unterschied. Generell haben wir erreicht, was wir erreichen wollten, wir konnten unser Programm durchziehen, daher sind wir zufrieden. Aber was das Einschätzen der Leistung angeht, das ist noch ein bisschen schwierig."

Die Bridgestone-Reifen seien auf jeden Fall besser geworden. "Wir haben sie ja auch lang genug getestet. Aber ob sie wirklich gut genug sind, das ist die Frage." Im Prinzip habe man bei Ferrari an diesem Freitag nicht allzu viel Arbeit gehabt, "wir haben nur ein Routineprogramm durchgezogen, und da hilft es natürlich schon, dass wir zum Testen schon hier gewesen sind und bereits eine grobe Abstimmung haben. So brauchen wir jetzt nur noch an den Feinheiten zu arbeiten."

Auf die Frage, ob Bahrain vielleicht auch eine Strecke sei, die Ferrari besonders liege, schließlich wäre man hier ja auch 2005 schnell gewesen, meinte Schumi: "Sicher, das ist ein Fakt, dass wir hier auch schnell waren, aber man muss jetzt wirklich erst einmal den direkten Vergleich abwarten, ehe man irgendwelche Schlüsse zieht."