16. WM-Lauf - Bremgarten, 18.05.1952

Der WM wurde (relativ kurzentschlossen) in der F2 ausgetragen. Alfa hatte sich zurückgezogen und Ferrari stand ohne Konkurrenz da, entsprechend gestaltete sich die Saison. Die Topfahrer waren abwesend: Fangios Maserati war nicht fertig, Ascari qualifizierte sich gerade für Indy. Das Wochenende stand unter keinem guten Stern, denn am morgen gab es beim Motorrad-GP 2 Tote, beim Sportwagenrennen verletzte sich Altmeister Caracciola schwer. Zum Rennverlauf: Farina führte bis er nach 16 Runden ausfiel, danach Taruffi ungefährdet. Der Kampf um Platz 2 war interessant: Simon, der einen Werks-Ferrari lenkte, kämpfte hart mit dem Motorradchampion Behra, leider verlor dieser den Auspuff. Farina übernahm Simons Wagen, und auch in diesem hatte er kein Glück. So erbte Privatier Fischer den 2. Platz. Die HWMs liefen gut, fielen aber förmlich auseinander: Moss war anfangs 3., Abecassis bis zum Unfall, bei dem er leicht verletzt wurde, 5. Notiz am Rande: 'Helm auf im Gefährt', hieß die Devise seit dieser Saison: der Sturzhelm wurde Vorschrift.

17. WM-Lauf - Indianapolis, 30.05.1952

Agabashian gelang es den Diesel-Cummins auf Pole zu stellen, doch er hielt nur kurz. Der 'verrückte Russe' Bill Vukovich war mit dem neuen 500A im Rennen eine Klasse für sich, bis die Lenkung 8 Runden vor dem Ziel brach und er in die Mauer krachte. Es gewann der 22-jährige Troy Ruttman (der jüngste Sieger eines WM-Laufs) vor einem weiteren Youngster: Jim Rathmann. Ferraris einzige Indy-Teilnahme endete mit einem frühen Aus. Die Ami-Piloten weigerten sich sogar, dieses Fahrzeug zu bewegen!

18. WM-Lauf - Spa-Francorchamps, 22.06.1952

Regen. Fangio fiel nach einem schweren Unfall in Monza für die ganze Saison aus. Das Rennen selbst gab einen Vorgeschmack auf das, was nun 2 Jahre lang folgen sollte: Ascari dominierte von vorne bis hinten. Lediglich anfangs lag Behra im Gordini kurz in Front, bis er mit Taruffi kollidierte, der sich gedreht hatte (übrigens das einzige mal, daß sich einer der blauen Renner einer Führung in einem WM-Lauf erfreuen konnte).

19. WM-Lauf - Rouen-les-Essarts, 06.07.1952

Totaler Ferrari-Triumph. Die Plätze waren ab Runde 3 bezogen. Behra fuhr nach einem frühen Stop wie verrückt durchs Feld. Regen am Schluß änderte nichts mehr an den Plazierungen.

20. WM-Lauf - Silverstone, 19.07.1952

Ascari überrundete das gesamte Feld. Farina, anfangs 2., fiel aus. Hawthorn im privaten Cooper fuhr auch nicht schlecht, ebenso wie die Connaughts. Poores 4. Platz war umso erstaunlicher, da ihm eine Biene in die Zunge gestochen hatte und er gegen Rennende kaum noch atmen konnte!

21. WM-Lauf - Nürburgring-Nordschleife, 03.08.1952

Ferrari Vierfach-Sieg. Das Feld wurde mit einer Unzahl privat gemeldeter Veritas, BMWs, AFMs u.s.w. aufgefüllt, insgesamt 12 deutsche Starter. Bonettos Dreher (im erstmals eingesetzten Werks-Maserati) zu Beginn führte zu einer Reihe sehenswerter Ausweichmanöver. Er wurde später aus dem Wettbewerb genommen; nicht etwa, weil er während der Fahrt im Auto Pfeife geraucht hatte(!), sondern wegen Anschiebens durch Streckenposten: gleichzeitig auch die erste Disqualifikation der F1-WM. Ascari verlor die Führung nur kurz an Farina, als er Öl nachtanken mußte und war dadurch bereits Weltmeister. Rekordausfallquote von 23 Fahrzeugen war zu vermelden. Merkwürdig genug: Der Veranstalter weigerte sich die Trainingszeiten herauszugeben.

22. WM-Lauf - Zandvoort, 17.08.1952

Im Feuchten wieder ein Ferrari-Massensieg. Nur Hawthorn, brillant im Training, konnte sie anfangs ein bißchen ärgern. Ascaris Tempo war beeindruckend. Gordini konnte seine gute Form vom Saisonbeginn nicht mehr halten.

23. WM-Lauf - Monza, 07.09.1952

Maserati wieder mit von der Partie und gleich gings rund. Gonzales' Tempo versetzte in wahres Erstaunen. Leider mußte der durstige Wagen einen Stop machen, die Ferrari waren dann zu weit enteilt, lediglich Villoresi konnte er sich greifen. Ascaris Rekord von 6 Siegen hintereinander in einer Saison blieb bis heute ungeschlagen. OSCAs Typ 20 hielt nur eine Runde.