Red-Bull-Berater Helmut Marko konnte sich nach den Plätzen zwei und drei für Sebastian Vettel und Mark Webber nur bedingt freuen. "Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, vor allem, wenn man bedenkt, wo wir am Donnerstag waren", erklärte der Österreicher. "Die Pole war im Bereich des Möglichen, von daher ist der zweite Platz nicht ganz so gut."

Dass es letztlich nicht mit der Bestzeit für Sebastian Vettel im Qualifying gereicht hatte, schob Marko auf die drei Pirelli-Testtage von Mercedes. "Wenn wir drei Tage testen gehen, sind wir eine Sekunde schneller", bezog sich Marko auf die Aussagen von Adrien Newey. "Das hat ihnen sicher geholfen und muss noch geklärt werden." Der Erfolg der Testtage hätte sich deutlich daran gezeigt, dass Mercedes in Monaco keinerlei Reifenprobleme zu beklagen hatte.

Marko sprach in Bezug auf die Testfahrten von einer Farce, da die Sportlichen Regularien nicht durch zivilrechtliche Vereinbarungen zwischen Pirelli und der FIA umgangen werden könnten. Auch die Anfrage von Pirelli, die an alle Teams angeblich gesendet wurde, bestritt der Österreicher. "Wir haben offiziell keine Anfrage erhalten. Lediglich ein Ingenieur wurde beiläufig gefragt - das wars", schilderte Marko, der eine eindeutige Regelung für die Zukunft forderte - und eine rückwirkende Klarstellung bezüglich Mercedes. "Wir erwarten, dass der Wettbewerbsvorteil, den sich Mercedes geholt hat, in irgendeiner Weise ausgeglichen wird."

Diese Kritik wollte Mercedes-Geschäftsführer Toto Wolff nicht auf sich sitzen lassen und schoss zurück. "Mir kommen bei diesen Aussagen die Worte 'schlechter Verlierer' in den Kopf", erklärte Wolff. "Dieses Team hat dreimal die WM gewonnen, während wir mit aller Mühe kämpfen." Schließlich wisse Red Bull nicht, warum Mercedes getestet habe. "Wir lassen uns von derartigen Aussagen nicht verunsichern", blieb der Österreicher gelassen.