Obwohl Lewis Hamilton nicht mehr für McLaren fährt, ist die Beziehung zu dem Rennstall immer wieder Thema. Denn der jetzige Mercedes-Pilot sucht offenbar immer wieder Kontakt zu seinem ehemaligen Team, bei dem er praktisch aufwuchs. Bei den Testfahrten vor der Saison in Jerez schaute er sogar in der McLaren-Box vorbei - und wurde abgewiesen. Sportdirektor Sam Michael habe ihn rausgeworfen, berichtete Hamilton. "Das war nicht sehr positiv und ich habe deswegen kein besonders gutes Gefühl."

McLaren wiederum zeigte sich nun bemüht, diesen Vorfall ins rechte Licht zu rücken. "Sam hat Lewis nicht aus der Garage geworfen", betonte der Sprecher und PR-Verantwortliche des Teams, Matt Bishop, gegenüber The Sun. "Er hat ihn vielmehr freundlich hinausbegleitet, da unsere Mechaniker zu diesem Zeitpunkt am Auto arbeiteten und ein paar demontierte Teile klar zu sehen waren, die kein Mitglied eines gegnerischen Teams sehen sollte", erläuterte er. Hamilton wisse genau, dass er gar nicht erst in die McLaren-Garage hätte kommen dürfen, so wie alle Teammitglieder wüssten, dass sie nicht einfach die Box eines Konkurrenten besuchen dürften.

"Aber Lewis hat in dieser Saison bereits bei einigen Grands Prix Zeit in unserer Hospitality im Paddock verbracht und ihm wurde immer ein warmer Empfang bereitet, wenn er uns besucht hat", stellte Bishop klar. Auch Teamchef Martin Whitmarsh will nichts von einer vergifteten Beziehung zum ehemaligen Piloten wissen und sprach von einem Sturm im Wasserglas. Hamilton sei etwas naiv gewesen, in Jerez einfach in die McLaren-Box zu gehen und er sei auf freundliche Weise hinausgebeten worden.

"Auch wenn ich ein sehr gutes Verhältnis zu Teamchef Stefano Domenicali habe, würde ich nie in Erwägung ziehen, in die Ferrari-Box zu gehen", verdeutlichte Whitmarsh gegenüber dem Independent. "Wenn ich das täte, dann würde ich auch höflich gebeten werden, zu gehen." Beschwichtigung also bei McLaren, auch Whitmarsh betont, dass Hamilton in der Hospitality und anderen "angemessenen" Bereichen jederzeit willkommen sei.