Mit einer überlegenen und ungefährdeten Fahrt sicherte sich Fernando Alonso in China seinen ersten Saisonsieg, den ersten für den Spanier seit dem Großen Preis von Deutschland im letzten Sommer. Nach der Zieldruchfahrt, zehn Sekunden vor den ärgsten Verfolgern, fiel vom Spanier eine Menge Druck ab. "Danke für die Unterstützung, wir hatten hier das ganze Wochenende tolle Fans und es hat riesengroßen Spaß gemacht, hier zu fahren", rief er auf dem Podium in Shanghai der jubelnden Menge zu. Mit Blick auf seinen Sonntag fügte Alonso an: "Es war ein fantastisches Rennen von Anfang bis Ende, wir hatten keinerlei Probleme am Auto."

Das große Thema im Reiche der Mitte, der Reifenabbau, sei im Rennen weniger gravierend gewesen als zunächst von allen befürchtet. "Der Verschleiß war besser als erwartet", erklärte Alonso, der sich freute: "Es ist ein tolles Gefühl, jetzt hier vorne zu stehen - nach dem Aus in Malaysia war natürlich der Druck da, hier zu Ende fahren zu müssen." Mit den bis dato erzielten Ergebnissen wollte der Asturier zufrieden sein. "Wir waren jetzt einmal Zweiter, haben ein Rennen gewonnen - der Start in die Saison 2013 sieht also gut aus." So spielerisch leicht, wie sein Sieg in China aussah, sei er aber nicht gewesen. Dass er gerade in der zweiten Rennhälfte via Funk von seinem Team gleich mehrmals angewiesen wurde, Tempo herauszunehmen, kommentierte Alonso mit einem Lächeln.

Noch mehr Pace drin

"Du pusht immer, machst immer Druck - es ist unmöglich das in einem F1-Rennen nicht zu machen", grinste der Ferrari-Pilot, der hinzufügte: "Bei uns war sicher noch mehr Pace drin, aber man muss eben auch schauen, wo man diese intelligent einsetzt und das hängt in erster Linie vom Reifenzustand ab." Gut sei es vor diesem Hintergrund aber, dass man nun nicht lange warten müsse, bis man wieder Gas geben könne. "Schon nächste Woche können wir in Bahrain mehr zeigen", so Alonso, der angab, Lust auf mehr zu haben.

Dass man in China aber stark unterwegs gewesen sei, sei keinesfalls eine Garantie, dass es in sieben Tagen ähnlich laufe. "In Bahrain wird es wieder ein hartes Rennen, denn die Bedingungen werden dort sehr anders sein als hier. Wer weiß jetzt schon, wie konkurrenzfähig da alle anderen sind?", meinte der 31-Jährige. Man könne also nur auf sich schauen und dabei stellte Alonso zufrieden fest: "Wir sind mit dem Auto dieses Jahr podiumsfähig und das zeigen wir in Bahrain hoffentlich auch wieder." Die Kehrseite der aufeinanderfolgen Rennen sei aber: "Deswegen werden wir heute leider nicht so besonders feiern, wir müssen ja gleich wieder rüberfliegen - aber ein schönes Abendessen werde ich meinen Jungs sicher trotzdem spendieren."