Die Diskussion um eine angebliche Qualifying-Schwäche ist beendet. Im Zeittraining von China brannte Fernando Alonso die drittschnellste Runde in den Asphalt von Shanghai und war dabei rund 1,5 Zehntel schneller als Teamkollege Felipe Massa, der in den ersten beiden Qualifyings des Jahres vor ihm gelandet war. Auch dass es nicht für die erste Startreihe gereicht hatte, dürfte für den Ferrari-Star zu verschmerzen sein. Erzrivale Sebastian Vettel geht nur von Rang neun ins Rennen.

"Ich bin sehr happy, es war ein sehr gutes Wochenende", bilanzierte der Vize-Weltmeister des Vorjahres. "Heute morgen haben wir einige Änderungen vorgenommen, dadurch ist das Auto besser geworden." Doch auch wenn er mit P3 zufrieden war, stellte Alonso im gleichen Atemzug klar, wo die Reise künftig hingehen soll. "Wenn wir um die Top-Plätze kämpfen wollen, müssen wir noch an unserem Speed arbeiten, insbesondere im Qualifying."

Enttäuschung darüber, dass es nicht für die Pole Position gereicht hat, war beim Spanier allerdings nicht zu erkennen. "Das Rennen ist wichtiger als die Qualifikation", sagte er. "Wenn alles gut läuft, können wir mit beiden Autos ums Podium kämpfen." Zuversichtlich stimmt ihn vor allem die normalerweise sehr konkurrenzfähige Racepace. "An den Sonntagen waren wir bislang immer gut, ich sehe keinen Grund, warum sich das hier ändern sollte."

Einzig die Reifen könnten Scuderia eventuell noch ausbremsen, meinte der 31-Jährige. "Um ehrlich zu sein, wir gehen nicht am schonendsten mit den Reifen um. Der Verschleiß auf den Softs ist sehr hoch, sie werden nicht sehr lange halten." Gewappnet fühlt sich Alonso für den Shanghai-Showdown aber allemal. "Nichts, was wir auf unseren Longruns gesehen haben, hat uns überrascht", sagte er. "Wir müssen flexibel sein und wir brauchen eine clevere Strategie."

Als größte Gefahr sieht er Kimi Räikkönen auf Platz zwei an. "Dass Red Bull diese Strategie gewählt hat, wundert mich nicht. Ihre Reifen und die von Mercedes bauen schneller ab als unsere. Aber wir haben gesehen, dass der Lotus sehr schonend mit den Reifen umgeht. Damit ist Räikkönen die größte Gefahr für uns", sagte der Ferrari-Pilot.