Die Toro-Rosso-Teamkollegen Jean-Éric Vergne und Daniel Ricciardo verstehen sich zurzeit nicht sonderlich gut. In einem Gespräch mit dem Melbourner Tagesblatt The Age verriet Vergne, dass die frühere Freundschaft zwischen ihm und Ricciardo seit Längerem der Vergangenheit angehöre. "Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass wir jetzt in der Formel 1 sind oder ob er glaubt, dass er besser wäre als ich und wir darum keine Freundschaft mehr haben können", rätselte der Franzose. "Aber, nein, abseits der Piste sehen wir uns nicht und wir sind keine Freunde."

Vergne und Ricciardo, beide nahezu gleich alt, wurden einst an demselben Tag in das bekanntermaßen harte Nachwuchsfahrer-Programm Red Bulls berufen. Damals arbeiteten sie gemeinsam in der Formel Renault und pflegten ein enges wie auch freundschaftliches Miteinander. Doch der Kampf um die Nachfolge Mark Webbers im Spitzenteam des Brauseherstellers scheint die beiden gespalten zu haben. "Ich denke nicht mal daran, mit ihm in den Urlaub zu fahren oder so. Ich habe meine Kumpels und mehr brauche ich nicht."

Fahrer teilen Ansichten

Ricciardo bestätigte indessen die Aussagen seines Stallkumpanen: "Wir haben uns nie gezofft oder so etwas in der Art", erklärte er. "Es hat keinen speziellen Moment gegeben, der die Freundschaft plötzlich beendet hätte. Durch den Wettbewerb hat es sich einfach so ergeben." Wenngleich die persönlichen Beziehungen des Junior-Bullen-Duos angeschlagen sind: Bei der Arbeit komme man nach wie vor ausreichend miteinander zurecht. "Ich denke, wir sind wie die meisten anderen Teamkollegen auch." Vermutlich sei alles so, wie es sein müsse, gab sich Ricciardo unbesorgt.

Ferner ist der Jungspund aus Down Under davon überzeugt, dass jeder Fahrer im Duell mit seinem Nebenmann genügend Freiraum haben müsse. "Meiner Meinung nach wäre es sehr, sehr schwierig, eine ehrliche Freundschaft zu haben, denn wir kämpfen um ein und dasselbe Ziel. Eine zurückhaltende Herangehensweise kann es also schlichtweg nicht geben."