Kimi Räikkönen fuhr am Donnerstag seine ersten Runden des Jahres im neuen E21-Boliden von Lotus, nachdem Teamkollege Romain Grosjean an den ersten beiden Tagen das Vergnügen hatte. Am Ende des Tages standen 40 Runden sowie die viertschnellste Zeit zu Buche. Teamchef Eric Boullier sprach über seinen Superstar, der auch am letzten Tag der Tests ins schwarz-goldene Cockpit klettert. "Man muss eine Menge Vertrauen in Kimi haben", lachte Boullier, angesprochen auf den 'Lasst mich in Ruhe'-Vorfall in Abu Dhabi. "Aber er hat sein eigenes System. Es braucht eine Weile, bis er seinen Speed findet, aber liefert ab, denn er weiß, dass die Rennen seine Stärke sind."

Räikkönen gilt nicht gerade als der einfachste Charakter in der Formel 1 und das bekommt auch das Team gelegentlich zu spüren. Trotzdem war Boullier sicher, dass der Eismann bei Lotus den nötigen Rückhalt hat. "Die Ingenieure müssen seine Denkweise und sein Verhalten verstehen und respektieren", so der Franzose. "Er bringt seine Leistung, deshalb erhält er leicht Respekt." Dabei war es Boullier wichtig zu betonen, dass es keinesfalls einen 'King Kimi' bei Lotus gibt.

Diese spezielle Angelegenheit müsse man differenziert betrachten. "Ich möchte keinen verwöhnten Charakter, der das Team wahrscheinlich in die falsche Richtung führen würde", erklärte er. "Wir richten uns nicht nach seiner Laune, sondern stellen nur sicher, dass er er selbst sein kann. Das ist ein großer Unterschied." Räikkönens Stärken sind laut nach Meinung seines Teamchefs dessen Charakter, sein Speed und sein Können im Rennen. "Ist sein Charakter auch eine Schwäche?", stellte Boullier die Frage in den Raum. "Das könnte man wahrscheinlich sagen. Aber damit komme ich klar, das passt in meine Welt."