Kimi Räikkönen wusste nicht so recht, was er vom Freitag in Abu Dhabi halten sollte. Da war auf der einen Seite sein Lotus, der nicht unbedingt das angenehmste Gefühl verbreitete, auf der anderen Seite standen aber recht ordentliche Rundenzeiten. "Wir haben heute den neuen Auspuff probiert und die meiste Zeit im Training damit zugebracht. Wir haben das Auto nicht stark verändert, sondern nur die neuen Teile probiert. Das Auto fühlte sich nicht so toll an, aber die Zeiten sahen OK aus. Ich bin etwas von den Zeiten überrascht, denn es war nicht so schön zu fahren. Hoffentlich können wir uns verbessern, denn das sollte uns näher an die Spitze bringen als heute Nachmittag", sagte Räikkönen.

Wie es mit dem überarbeiteten Coanda-Auspuff weitergeht, konnte der Finne noch nicht sagen, da dafür erst einmal eine tiefergehende Analyse notwendig war. Ihm war nur klar, sollte ihm das Auto am Samstag richtig in der Hand liegen, wären vier Zehntelsekunden Zeitverbesserung drin. "Es passiert aber nicht oft, dass alles passt. Normalerweise ist es immer ein Kompromiss hier und da. Voriges Rennen hatten wir ein tolles Auto, dann machten wir kleine Änderungen und es war nicht mehr so wie wir wollten. Wenn wir ein ähnliches Gefühl finden, wäre das aber gut", meinte der Lotus-Pilot.

Nicht das Ende des Lebens

Was ihm am Freitag noch fehlte, war ein richtiger Longrun, da das Team mehr Zeit damit verbrachte, Vergleichstests zu fahren, um für Samstag den richtigen Weg zu finden. Auf die Reifen hatte er sich dennoch einschießen können, während er am Nachmittag in die Dämmerung fuhr. "Die Reifen waren OK, mein Auto war insgesamt nicht so gut wie gewollt. Das macht es immer schwieriger, aber die Reifen scheinen in Ordnung zu sein. Beide Mischungen arbeiten gut und es war ja auch später recht warm." Der Plattfuß kurz vor Ende der Session am Morgen hatte ihn nicht groß gestört. "Es störte ein wenig. Aber es war das erste Training und noch sehr heiß. Vielleicht hätten wir andere Sachen machen können, aber das ist nicht das Ende des Lebens."

Im Gegenteil, er sieht, wie es bei Lotus konstant nach vorne geht. War es in Spa und Monza noch eher weniger gut gelaufen, scheinen die Schritte wieder in die richtige Richtung zu gehen und Räikkönen ging davon aus, dass die Experimente mit dem Coanda-Auspuff 2013 von Vorteil sein werden. "Wir haben uns sicher verbessert. Man gewinnt Abtrieb und verliert PS. Sicher wollen wir die wieder zurück, das ist aber nicht einfach. Mit der Zeit werden wir das zurückholen und wir werden den Abtrieb dann noch haben. Es ist gut, dass wir zumindest versuchen, dieses Jahr die neuen Teile ans Auto zu bringen, damit wir Neues lernen. Dadurch wissen wir viel mehr für das neue Auto und können besser werden. Alle verbessern sich, nicht nur wir - aber wir sind jetzt näher dran als in Monza oder Spa."