Einen Titel kann Sebastian Vettel am kommenden Wochenende in Abu Dhabi bereits einfahren: den des Team-Weltmeisters. Die Fahrerkrone hingegen könnte sich der Titelverteidiger frühestens beim vorletzten Rennen in Austin sichern, auch mit einem Erfolg in Abu Dhabi - dem fünften in Folge - wäre er noch nicht durch. Allerdings steht dem Red-Bull-Star bei der Jagd nach seinem dritten WM-Sieg noch ein hartes Stück Arbeit bevor. Dass er nicht gewillt ist, seine Titelträume vorzeitig zu begraben, stellte Fernando Alonso mit seinem grandios herausgefahrenen zweiten Platz in Indien nachhaltig unter Beweis.

Obwohl Vettel inzwischen viermal nacheinander als Erster die Ziellinie überquerte, beläuft sich der Vorsprung des 25-Jährigen gerade einmal auf 13 Punkte. Aber selbst wenn Alonso im Titelduell mit Vettel erneut den Kürzeren ziehen sollte, hat er sich mit seiner Leistung in dieser Saison schon ein Denkmal gesetzt. Viele Paddock-Insider halten den Spanier dank seiner Leistungen im unterlegenen Ferrari für den derzeit besten Fahrer der Königsklasse. Alonso selbst drückte sich ein bisschen anders aus. Er kämpfe nicht gegen Vettel, sondern vor allem gegen das Auto von Red Bulls Design-Genie Adrian Newey sagte der zweimalige Champion am Randes des Indien Grands Prix.

So sieht es auch sein spanischer Landsmann Jaime Alguersuari. "Das Rennen in Indien hat es bestätigt", sagte der frühere Formel-1-Fahrer. "Newey hat gewonnen, und das Talent von Vettel hat es möglich gemacht." An der Ausnahmestellung von Alonso gebe es dennoch keinen Zweifel. "Vielleicht gewinnt er nicht die WM, aber was er in diesem Jahr erreicht hat, ist fast wie ein Titel: die Anerkennung von Fans, Medien und dem gesamten Formel-1-Tross, dass er der beste Fahrer ist", meinte Alguersuari. "Es gibt keinen anderen Sport auf der Welt, in dem der Verlierer genauso viel Wertschätzung bekommen kann wie der Sieger."