Kimi Räikkönen hat es geschafft: Erneut verlor er in Silverstone kein Qualifying-Duell gegen seinen Teamkollegen. Dennoch war der Finne mit seinem Platz in der dritten Reihe nicht zufrieden und kannte die Gründe: "Wir trafen eine leicht falsche Entscheidung, die Regenreifen zu benutzen", erklärte der Lotus-Pilot. Dadurch blieb ihm nur ein finaler Run auf den Intermediates. "Andernfalls, denke ich, wäre es möglich gewesen, schneller zu sein."

Zudem begann es auf seinem finalen Run wieder zu regnen. "Auf meiner Runde, die ich auf Intermediates fuhr, begann es in den letzten Kurven wieder stärker zu regnen und es wurde sehr rutschig - der andere Teil der Runde war nicht so schlecht", fasste Räikkönen zusammen. Hinzu kam ein Problem mit dem KERS, das das Team während der Unterbrechung von Q2 zu reparieren versuchte, was aber nicht gelang. Für das Rennen erwartet der Finne aber keine Einschränkungen.

Sein sechster Startplatz für den Sonntag sei nun zwar kein Desaster, aber es wäre eine bessere Platzierung möglich gewesen. Diese gilt es sich im Rennen zu erobern, das Räikkönen - bei ähnlichen Bedingungen - hinter dem Safety Car starten lassen würde. Sobald der Wechsel auf Intermediates dann kurz bevor stünde, könnte seiner Meinung nach das Rennen freigegeben werden.

Iceman mag Regen

Nichtsdestotrotz bleibt seine größte Sorge bestehen: die Gischt. "Sie macht es einfach schwer, das stehende Wasser, die Bremspunkte oder die Kurven zu sehen", analysierte der 32-Jährige. Dennoch sieht er kein Sicherheitsrisiko, den Grand Prix in Silverstone unter derartigen Bedingungen zu starten. "Es gibt auf jedem Kurs das Gischt-Problem und du siehst nicht viel - das ist nicht nur in Silverstone so."

Dennoch gefällt es dem Iceman im Regen zu fahren. "Ich mag es, aber einfach ist es nicht." Dennoch erwartet er im Rennen deutliche Vorteile im Vergleich zu Malaysia, als es erst im Rennen zu regnen begann. Denn der Finne konnte vorher noch keine Erfahrungen auf den Pirelli-Regenreifen sammeln und musste dies dann im Renntrimm machen. "Wir hatten hier vorher zumindest etwas Fahrzeit und ich konnte ein besseres Gefühl aufbauen, was man machen kann und was nicht und was die Auswirkungen sind."

Hoffnung auf Trockenheit

Ungeachtet des Spaßes im Regen zu fahren, wäre Räikkönens Wunschvorstellung ein trockenes Rennen, da sich sein E20 im dritten Freien Training - als der Regen eine Pause machte - sehr gut anfühlte.

Diese Wetteraussicht würde seinem Chefingenieur Alan Permane auch besser gefallen, der nach dem Qualifying ernüchtert war: "Wir sind enttäuscht, uns heute als Sechster und Zehnter qualifiziert zu haben", machte er keinen Hehl aus seiner Gefühlslage. Ein Problem sei das KERS von Räikkönen gewesen, bestätigte auch Permane. "In den nassen Bedingungen haben wir herausgefunden, dass ihm der Mangel an KERS ein paar Zehntel gekostet hat." Ansonsten wäre möglicherweise Platz fünf möglich gewesen. Für den Sonntag gilt für das Team nun, je trockener, desto besser.