"Jeder Sieg ist etwas Besonderes, er ist neu und frisch. Sie fühlen sich nie gleich an. Wir hatten tolle Siege, hier war 2007 mein erster. Das hier fühlt sich genauso besonders an, vielleicht sogar mehr. Als ich über die Linie kam, dachte ich mir, endlich ist es meine Zeit", glitt es Lewis Hamilton nach seinem Sieg beim Kanada Grand Prix am Sonntag über die Lippen. Der McLaren-Pilot war gut drauf und erleichtert. Er hatte befürchtet, Ferrari und Red Bull könnten ihm im Rennen überlegen sein, als er dann im ersten Stint an Sebastian Vettel dranbleiben konnte, wusste er aber, dass er eine Chance hatte.

Am Ende konnte er dank der besseren Reifenstrategie sogar noch ein wenig Überholspaß haben. "Es macht sicher Spaß, wenn man Weltmeister überholt", meinte er, nachdem er Sebastian Vettel und Fernando Alonso in der Schlussphase ausmanövriert hatte. "Das hier ist eine tolle Strecke, das Wetter war super und die Zuschauerzahl war beinahe wie bei uns in England, wenn es ein schöner Tag ist und alle Fans kommen."

Wer weiß das schon?

Und diese Fans bekamen die Fortsetzung des bislang wechselhaftesten Saisonstarts der Formel-1-Geschichte zu sehen. Hamilton war der siebte Sieger im siebten Rennen und er wollte nicht ausschließen, dass in Valencia Nummer acht folgt. "Diese WM stellt sich als unvorhersehbar heraus. Es könnte einen achten Sieger geben, wer weiß das schon? Falls es ihn nicht gibt, hoffe ich, ich bin wieder vorne dabei und habe eine Chance", erklärte Hamilton.

Weiterhin gute Ergebnisse wird er ohnehin brauchen, um seine gerade gewonnene WM-Führung zu verteidigen. Lediglich neun Punkte trennen die ersten Vier der Gesamtwertung, dementsprechend wenig sicher fühlte er sich an der Spitze. "Ich würde jetzt nicht davon sprechen, dass ich die WM im Griff habe, es fühlt sich mit der WM-Führung aber toll an", sagte er. "Der bisherige Verlauf der WM hält den Puls in jedem Fall oben. Doch mein Herz ist noch jung und ich halte das aus."