Für Sebastian Vettel gab es nach dem Rennen in Monaco keinen Champagner, denn das Strategiespiel von Red Bull ging nicht auf. Ausgerechnet sein Kumpel Kimi Räikkönen hatte daran einen nicht unwesentlichen Anteil. "Ich wäre heute gerne auf dem Podium gewesen. Der Speed war da, aber am Ende hatten wir die gleiche Strategie wie die Spitzengruppe, nur eben umgekehrt", erläuterte Vettel.

Er war auf der härteren Mischung gestartet und wechselte spät auf die superweichen Reifen, die Spitzengruppe machte es umgekehrt. Im Endeffekt fuhren damit alle einen langen Stint auf den härteren Reifen. "Wir hatten gehofft, dass einige in der Spitzengruppe zwei Stopps machen müssen, aber leider riss Kimi hinter mir eine ziemlich große Lücke auf. Deshalb hatte die Spitzengruppe nach den Stopps freie Fahrt", erklärte Vettel.

Eine freie Fahrt hatte auch Vettel vor seinem ersten Boxenstopp. "Ich war voll am Limit. Mehr ging nicht mit Reifen, die 30 Runden älter waren als alle anderen. Jede Runde war voll am Limit, das hat unheimlich viel Spaß gemacht", verriet der Deutsche. Als er nach dem Boxenstopp auf die Strecke zurückkehrte, steckte der Red Bull-Pilot im Verkehr fest. "Alles war so langsam beziehungsweise der Speed war einfach nicht mehr der gleiche wie vorher. Man profitiert zwar von den frischen Reifen, aber in den letzten Runden hing ich einfach im Verkehr fest."

Der vierte Platz sei unter den Umständen ein gutes Ergebnis. "Wenn man von Platz neun startet, tut es natürlich gut, den vierten Platz nach Hause zu fahren. Für Platz neun gibt es zwei Punkte, also ist das schon ein bisschen besser", versuchte er dem Ergebnis Positives abzugewinnen. Dass es am Ende noch einmal eng an der Spitze wurde, zeige nur wie eng das gesamte Feld zusammen sei. "Es ist schwer vorherzusehen, wer das Auto wo im Qualifying hinstellt. Man ist entweder weit vorne oder sozusagen am Ende des Packs um Platz zehn. Das geht ruck-zuck. Kleinigkeiten können den Unterschied machen", weiß Vettel