Da seine Formel-1-Karriere zu Ende zu sein scheint, macht Jarno Trulli noch ein wenig Großreinemachen, was alte Geschichten betrifft. Nun hat er darüber berichtet, dass er während seiner Zeit bei Toyota ein Angebot von Jean Todt bekam, um für Ferrari zu fahren. Allerdings lehnte er damals ab, weil er sich langfristig an Toyota gebunden hatte. In welchem Jahr er das Angebot erhalten hat, sagte er nicht, bei Toyota fuhr er von Ende 2004 bis 2009.

"Niemand weiß das, aber am jetzigen Punkt glaube ich, dass ich Jean Todt öffentlich dafür danken kann, dass er einer der wenigen Top-Teamchefs war, die mich während meiner Karriere in Betracht gezogen haben. Niemand weiß das, aber Todt bot mir einen Platz bei Ferrari an", sagte der Italiener gegenüber Autosprint. Das war natürlich verlockend für ihn, doch Trulli betonte, dass er den langfristigen Vertrag mit Toyota erfüllen wollte, da er in seiner Laufbahn immer zu seinen Zusagen gestanden hat. "In 15 Jahren Formel 1 habe ich nie Anwälte gebraucht."

Todt war immer ehrlich

Der ehemalige Caterham-Pilot wollte Todt aber nicht nur dafür danken, dass er eine Chance bei Ferrari bekam, die er nicht annehmen konnte. Der Franzose war ihm auch immer mit gutem Rat zur Seite gestanden. "Er war immer sehr ehrlich zu mir. Ich habe das immer für mich behalten, aber da heute die Zeit zum Danken ist, hatte ich den Wunsch danach. Egal wie es auch lief, für einen Moment fühlte ich mich wie ein Ferrari-Fahrer."

So aber blieb er Toyota-Fahrer und er könnte auch wieder einer werden, immerhin hat das japanische Unternehmen dieses Jahr mit einem LMP1-Programm Le Mans ins Visier genommen. Trulli hat bereits erklärt, mehrere Angebote zu haben und eine Rückkehr zu Toyota würde ihm gefallen. "Toyota ist für mich noch eine unerledigte Angelegenheit. Ich habe mit ihnen toll begonnen, mit einer provisorischen Pole in Japan. 2005 war ich im zweiten Rennen auf dem Podium, es war für das Team das erste Mal und im ersten Teil der Saison war ich in der WM Zweiter hinter Alonso. Uns fehlte aber noch die Entwicklungsstärke, die wir später hatten, also verloren wir an Boden. 2009 tat ich alles, um das erste Rennen zu gewinnen, aber aus vielen Gründen gelang es nicht. Da ich es in der Formel 1 nicht geschafft habe, wäre es schön, in einer anderen Serie für sie zu gewinnen."