Er wird gerne als der große Schweiger aus dem Norden, als der Ice Man bezeichnet. Aber auf Kimi Räikkönen aus dem finnischen Espoo treffen nicht nur die Attribute ruhig, stumm, eiskalt, cool oder unterkühlt zu, sondern vor allem die Eigenschaften schnell und erfolgreich.

Kimi war zweifelsohne die Entdeckung der Saison 2001. Entgegen dem Willen des Sponsors holte Teamchef Peter Sauber Räikkönen nach überzeugenden Testfahrten in sein Team, obwohl Kimi zu diesem Zeitpunkt gerade erst 23 Autorennen bestritten hatte. Die Superlizent erhielt er von Max Mosley nur auf Bewährung.

Kimi Räikkönen sitzt 2012 wieder in einem F1-Auto, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen sitzt 2012 wieder in einem F1-Auto, Foto: Sutton

Durch seine sensationellen Leistungen auf nahezu allen Grand Prix-Strecken wurde nicht nur die versammelte F1-Welt auf den Finnen aufmerksam. Ron Dennis schaltete als erstes und sicherte sich sofort die Dienste Räikkönens - durch das Überweisen einer unbekannt bleibenden Summe auf ein Schweizer Bankkonto des Sauber Team.

Somit ging der von Dennis liebevoll Ice Man getaufte Finne als Nachfolger seines berühmten Vorgängers Mika Häkkinen für die Silbernen auf Punkte- und vor allem GP-Siege-Jagd. Zum Gewinn des WM-Titels reichte es für den zweimaligen Vizeweltmeister aber zunächst nicht.

Deshalb packte Räikkönen Ende 2006 die Gelegenheit beim Schopfe und wechselte als Nachfolger von Michael Schumacher zu Ferrari. Dort schaffte er gleich im ersten Jahr, was bei McLaren an der Zuverlässigkeit und Performance seines Autos scheiterte: er wurde Formel-1-Weltmeister.

Der Rallye-Ausflug von Kimi Räikkönen ist beendet, Foto: Sutton
Der Rallye-Ausflug von Kimi Räikkönen ist beendet, Foto: Sutton

Nach Rang drei 2008 reichte es 2009 nur zum sechsten Platz. Darüber hinaus stand Fernando Alonso als Nachfolger bei Ferrari bereits in den Startlöchern. Zunächst schien eine Rückkehr zu McLaren nahe liegend, doch Räikkönen suchte sich eine neue Herausforderung.

Er entschied sich zu einem Wechsel in die WRC, der allerdings schwieriger begann als angenommen. Mit acht Ausfällen und lediglich Rang 10, musste er sich seinem jungen Teamkollegen Sebastien Ogier, der auf Rang 4 einkam, deutlich geschlagen geben. Auch sein zweites WRC-Jahr brachte nicht die erhofften Verbesserungen – sein eigenes Ice Racing Team wurde sogar aus der WM-Wertung ausgeschlossen, weil Kimi eine Rallye ausließ.

Schnell mehrten sich Gerüchte, dass er eine F1-Rückkehr im Blick habe. Alles konzentrierte sich auf Williams, doch als die Verhandlungen mit Sir Frank Williams scheiterten, unterschrieb Räikkönen einen Vertrag bei einem Team, mit dem er schon Ende 2010 in Kontakt stand: Lotus Renault.