Häufig fuhren in der laufenden Saison im Q3 nicht wie vorgesehen zehn Fahrzeuge, sondern nur sieben bis acht. Gerade die Mittelfeldteams, die es in den dritten Abschnitt der Qualifikation schaffen, bleiben häufig in der Garage. Grund dafür ist eine Reifenregel, die noch aus Bridgestone-Zeiten stammt, nämlich die Begrenzung der Anzahl der Reifensätze einer Mischung auf vier für Qualifying und Rennen.

Mit dem konstanten Bridgestone-Reifen war das nie ein Problem, doch die schnell abbauenden Pneus von Pirelli haben zu einer neuen taktischen Herangehensweise geführt: Da ein unbenutzter Satz Reifen eine längere Ausdauer und bessere Performance im Rennen gewährleistet, sehen es viele Teams als bloße Materialverschwendung an, im Q3 zu fahren.

Das Problem wurde unter den Teamchefs in mehreren Meetings diskutiert. Der allgemeine Konsens ist jedoch, das aktuelle Format zu behalten. "Viele Teams halten das derzeitige Qualifying-Format für recht interessant", sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, der gleichzeitig Vorsitzender der Teamvereinigung FOTA ist.

Die Top-Teams haben bislang noch nicht auf das Fahren in Q3 verzichtet, Foto: Sutton
Die Top-Teams haben bislang noch nicht auf das Fahren in Q3 verzichtet, Foto: Sutton

"Somit denke ich, dass wir mit einer Menge Vorsicht an diese Sache herangehen sollten, bevor wir etwas verändern", so Whitmarsh weiter, der das jetzige Format gerade für das Personal an der Boxenmauer sehr spannend hält. Auch Ross Brawn ist gegen eine Änderung des Formats: "Um ehrlich zu sein, denke ich, dass die Möglichkeit, einen taktischen Ansatz zu wählen, um die Performance zu kompensieren, eine zusätzliche Dimension darstellt."

Der Mercedes-Teamchef möchte ebenfalls von Änderungen absehen, da er das jetzige Qualifying für eine "gute Show" hält. Festhalten möchte die FOTA in jedem Falle am Knock-Out-Format, das 2006 in der Formel 1 eingeführt worden ist und sich seitdem bewährt hat.