Nachdem Mercedes-Teamchef Ross Brawn letzte Woche sagte, dass Sebastian Vettel seine Führungsqualitäten erst mit einem unterlegenen Auto beweisen müsse, verwies David Coulthard auf dessen Zeit bei Toro Rosso. "Ich habe einen enormen Respekt für Ross Brawn", erklärte der Schotte. "Aber was Sebastian bei Toro Rosso erreichen konnte, hat bereits gezeigt, dass er ein Team anführen kann."

Coulthard spielt damit auf den überraschenden Sieg an, den Vettel für Toro Rosso 2008 in Monza einfuhr. "Wer dachte schon, dass sie ein Rennen gewinnen würden?", fragte der 13-fache Grand-Prix-Sieger. "Aber Sebastian war dazu in der Lage, im Regen die Pole zu erobern und den Grand Prix zu gewinnen, was außergewöhnlich war."

Alonso ein guter Maßstab

Der derzeitige DTM-Pilot lobt auch das Verhalten, das Vettel als bereits sicherer Weltmeister zeigt. "Er hat um den Sieg gekämpft, obwohl er es nicht tun musste", beschrieb Coulthard. "Sein Überholmanöver gegen Lewis Hamilton in Korea war draufgängerisch."

Laut Coulthard ist Fernando Alonso ein guter Maßstab für die Qualitäten Vettels. Schließlich habe der Spanier zwei Weltmeisterschaften gewonnen, als Michael Schumacher noch in seiner besten Zeit gewesen sei. "Seitdem waren seine Autos nicht ganz konkurrenzfähig, aber sobald es so sein wird, wird Alonso schwer zu schlagen sein."

Mark Webber schätzt Coulthard unterdessen ebenfalls als einen guten Piloten ein, was die Ausnahmestellung Vettels beweise. "Mark Webber ist keine Niete", meinte Coulthard. "Er ist ein grandioser Fahrer und Sebastian hat ihn dieses Jahr weitgehend dominiert."