Die Frauen Fußballnationalmannschaft will den Titel im eigenen Land gewinnen, Foto: Mercedes-Benz
Die Frauen Fußballnationalmannschaft will den Titel im eigenen Land gewinnen, Foto: Mercedes-Benz

"Frauenfußball, was ist das denn", wendet sich der kleine 21-Jährige Lockenkopf mit sichtbarem Grausen ab - "gibt's so was überhaupt?" Na ja, wenn man aus Mexiko stammt wie Sauber-Pilot Sergio Perez und dann noch Formel-1-Fahrer ist, dann muss man die Macho-Attitüde wohl so kultiviert vor sich hertragen und nicht nur von der beginnenden WM nichts wissen, sondern seiner Abneigung dieser Form von Emanzipation auch freien Lauf lassen.

Die deutschen Piloten wissen angesichts von Heim-WM und deutscher Favoritenrolle natürlich besser Bescheid, wollen sich dann auch einmal das ein oder andere Spiel im Fernsehen anschauen. "Die meisten sehen Deutschland ja als Favorit, und wenn es in eine spätere Phase geht, schaue ich mir das sicher mal an, wenn auch nicht jedes Vorrundenspiel", sagt etwa Nick Heidfeld.

Timo Glock ist sogar zum Finale eingeladen. "Ich hoffe mal, die deutschen Mädels schaffen das. Das werde ich mir dann natürlich anschauen. Aber auch sonst werde ich sicher mal ein Spiel gucken, das ist ja schließlich eine WM, da muss man das schon..."

DTM-Pilotin Susie Stoddart zeigte den Fußballerinnen, wie man sicher schnell fährt, Foto: Mercedes-Benz
DTM-Pilotin Susie Stoddart zeigte den Fußballerinnen, wie man sicher schnell fährt, Foto: Mercedes-Benz

Ein bisschen Macho muss aber zwischendurch auch sein: "Ich hoffe halt, dass die sich nicht an den Haaren ziehen oder so, wenn die eine oder andere mal eine Grätsche setzt..." Aber immerhin billigt er zumindest der deutschen Mannschaft zu, dass die "schon richtig gut Fußball spielen können". Sebastian Vettel tut sich insofern ein bisschen schwer, als er die Qualität der Spiele mit der bei den Männern vergleicht, und zu dem Schluss kommt, dass die schon nicht gleichwertig sei "aber dafür gibt´s ja Gründe, das darf nicht die Leistung der einzelnen Spielerinnen schmälern."

Blöd wird's nur, wenn man sich aufs Glatteis führen lässt wie Nico Rosberg. Der hatte zunächst sehr positiv über die WM gesprochen – schließlich wird die Frauen-Nationalmannschaft ja auch von seinem Arbeitgeber Mercedes gesponsert. Nur, als dann ein – natürlich männlicher – Kollege die äußerst provokante These aufstellte, die Daseinsberechtigung von Frauensport sei generell in Frage zu stellen, weil im Sport nur die absolute Höchstleistung zähle, und die könnten Frauen auf Grund ihrer körperlichen Konstitution nun mal nicht bringen, da ging der sonst so clevere Nico doch prompt in die Falle.

"Es gibt ja auch die Paralympics", rutschte ihm da heraus, "wenn da Leute, die insgesamt nicht ganz so leistungsfähig sind, gegeneinander kämpfen, ist es doch auch interessant", sagte er. Gar nicht böse gemeint, sondern als Vergleich, um die etwas abstruse These zu kontern. Aber natürlich so, dass damit allen möglichen Missverständnissen und Fehlinterpretationen Tür und Tor geöffnet war...