Der angeblasene Diffusor ist eines der großen Aero-Themen in der aktuellen Saison. Die meisten Teams nutzen dies, um den Verlust des Doppel-Diffusors zu kompensieren und einen ähnlichen Abtriebs-Level wie früher zu erreichen. Zahlreiche Entwicklungsstunden flossen in die Umsetzung der Diffusoren - umsonst?

Laut einem Bericht von Autosport soll der Nutzen des angeblasenen Diffusors bereits ab dem Spanien GP eingeschränkt werden. Die FIA scheint die Teams in einem Schreiben informiert zu haben, dass ausströmende Abgase nur noch durch das Auspuff-System geleitet werden dürfen, wenn der Pilot Gas gibt.

Drehzahl statt Aerodynamik

Angeblich soll den Teams in Zukunft nur noch gestattet werden, maximal zehn Prozent der Gasannahme nutzen zu dürfen, wenn der Fahrer gar nicht am Gas hängt. Dadurch soll sichergestellt werden, dass nur noch Gas gegeben werden darf, um auf Drehzahlen zu kommen - und nicht, um dies aerodynamisch nutzen zu können. Dies könnte sich auf die Balance der Boliden auswirken. Die Änderungen sollen schon in Barcelona am kommenden Wochenende greifen - das könnte zu kurzfristigen Eingriffen der Teams an den Autos führen.

"Es wird sich auf alle Teams auswirken", glaubt Ross Brawn. "Alle haben ihr Motoren-Management so entwickelt, um das Maximum herauszuholen." Die FIA wolle laut dem Mercedes-Teamchef nun eine andere Richtung vorgeben - dies würde Änderungen zur Folge haben. 2011 bedienen sich fast alle Teams dem zusätzlichen Nutzen der Abgase.

Vor allem Red Bull soll in der Vergangenheit in das Motoren-Mapping eingegriffen haben, um sich durch den unter Nicht-Gas angeblasenen Diffusor einen Vorteil im Qualifying verschafft zu haben. "Ich denke, die Regeländerung wird jedes Team treffen, die damit gearbeitet haben", meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner und schätzte, 90 Prozent der Teams seien betroffen. Ob vielleicht ein anderes Team die Regeländerung von der FIA eingefordert hätte, um Red Bulls Qualifying-Speed zu schwächen? "Das ist unvermeidbar und die unglückliche Konsequenz des Erfolges."