Das Interesse von News Corp. und Exor an der Formel 1 hat ungewollte Wellen geschlagen. Erneut geistert das Wort "Piratenrennserie" durch das Paddock. Laut Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo seien die F1-Teams durchaus offen für eine neue Rennserie ab 2013. "Wir müssen pragmatisch sein. Ende 2012 laufen die Verträge aller Teams mit CVC aus", sagte Montezemolo gegenüber CNN. Durch die auslaufen Verträge hätten die Teams drei Alternativen.

"Wir könnten den Vertrag erneuern oder wir könnten theoretisch auch unsere eigene Serie starten so wie das die Basketball-Teams in Amerika mit der NBA erfolgreich getan haben", erklärte der Ferrari-Präsident. Die dritte Möglichkeit sei einen neuen Partner ins Boot zu holen und hier würde News Corp. und Exor ins Spiel kommen. "Ecclestone hat einen guten Job gemacht, aber er besitzt das Geschäft nicht mehr, sondern CVC und nur CVC kann verkaufen", so Montezemolo.

Entscheidung liegt bei Teams

Die Entscheidung liege aber bei den Teams. "Es ist wichtig, dass wir Alternativen haben, aber noch ist Zeit dafür", sagte Montezemolo. Mit einer neuen Rennserie könnten die Teams auch ein neues Reglement festlegen, was für Montezemolo durchaus reizvoll wäre. Die aktuelle Formel 1 hält der Italiener für zu künstlich. "Wir haben zu viele künstliche Elemente. Das ist das Gleiche als wenn ich einem Fußballer Tennisschuhe anziehe und sage er müsse im Regen spielen. Wir sind definitiv zu weit gegangen", betonte Montezemolo.

Vor allem die über 80 Boxenstopps in der Türkei stoßen ihm sauer auf. "Ich will einen Wettkampf sehen und ich will Autos auf der Strecke sehen. Ich will keinen Wettkampf in der Box sehen", sagte Montezemolo. Aber nicht nur das Reglement müsse überdacht werden, sondern auch das Marketing der Formel 1. Der Sport müsse sich noch mehr den neuen Medien öffnen. "Wir müssen die Technologien verbessern, damit die Fans die Formel 1 auch auf dem iPad oder im Internet sehen können. Wir stehen vor einer Weggabelung und müssen uns richtig entscheiden", so Montezemolo.