Das früh öffentlich gemachte Interesse an einem Kauf der F1-Rechte durch News Corporation und die Exor Group fand Jean Todt etwas seltsam. Obwohl die FIA als oberste Motorsportbehörde immer ein Wörtchen mitzureden hat, machte der Präsident aber klar, dass man sich aus dieser Angelegenheit möglichst heraushalten wolle. "Wie bekannt ist, regelt die FIA den Sport. Aber in die kommerziellen Angelegenheiten sind wir nicht involviert", stellte der Franzose klar.

Die Rechte an der Formel 1 gehören der CVC und deren CEO ist Bernie Ecclestone. So weit ich informiert bin, haben die überhaupt nicht vor zu verkaufen. Ob das in fünf oder zehn Jahren auch noch der Fall ist? Das ist eine Frage die man nicht mir stellen sollte, sondern der CVC", meinte der Ex-Ferrari-Teamchef. "Wenn die CVC sich eines Tages doch dazu entscheidet die Rechte zu verkaufen und wenn das dann noch in meine Amtszeit fallen sollte, dann muss ich mit meinen Leuten reden - um zuzustimmen und um zu hören, ob sie zufrieden damit sind, wer übernehmen soll, oder nicht", erklärte Todt die Lage.

Komplett in Ordnung fand er den frühen Abwerbungsversuch aber trotzdem nicht. "Wenn ich das sagen darf - aber ich finde es ein bisschen komisch, zu sagen: "Wir wollen kaufen, obwohl die Rechte noch überhaupt nicht zum Verkauf stehen." Zuerst müsste man doch eigentlich einmal herausfinden, wie die Situation seitens der CVC ist", wunderte sich der FIA-Chef. Trotz aller Zurückhaltung hat die Motorsportbehörde bei einem möglichen Verkauf immerhin ein Veto-Recht und könnte sich gegen eine Abgabe der Rechte an eine Organisation aussprechen, die sie nicht für geeignet hält.