Für einen Fahrer mit der Erfahrung von Nick Heidfeld ist es eigentlich ungewöhnlich, das Auto in beiden Freitagstrainings in die Absperrung zu bohren. Das wunderte auch Chef-Ingenieur Alan Permane, der aber davon ausging, dass das Team am Samstag die verlorene Zeit aufholen wird, die durch die Unfälle abhandenkam. Heidfeld hoffte sogar auf sowas wie den Malaysia-Effekt, in Sepang hatte er am Freitag wegen Problemen auch nicht viele Runden gefahren und stand im Rennen auf dem Podest.

"Das war heute nicht das, was wir wollten", meinte Heidfeld. "Nachdem ich mich im ersten Training raus drehte, passierte es im zweiten wieder und beide Male war es mein Fehler. Ich hoffe, das ist ein gutes Omen, denn in Malaysia hatten wir am Freitag auch nicht viele Runden und erreichten dann ein gutes Ergebnis", sagte er. Problem für Heidfeld war, dass er seinen neuen Frontflügel mit dem Vormittags-Crash zerstörte und es dafür keinen Ersatz gab, also für den Rest des Wochenendes nur ein altes Modell blieb.

Lücke größer als erhofft

Das könnte insofern nachteilig für ihn sein, weil er mit nur fünf Runden auf Platz fünf im ersten Training landete. Trotzdem war er auch so zuversichtlich. "Es steckt noch mehr im Auto, aber die Lücke ist größer als erhofft. Wie erwartet, waren die Rundenzeiten mit den weichen schneller als den harten Reifen, es war aber gut, dass wir mit beiden fahren konnten", erklärte Heidfeld.

Realistisch blieb der Deutsche, was seine Ausritte betraf, er nahm sie ohne Wenn und Aber auf seine Kappe. "Ich flog zwei Mal ab, das kann passieren. Ich ging einfach über das Limit. Ich war in guter Stimmung, bis ich in die Reifen crashte. Ich bin schon lange dabei, kann mich aber nicht daran erinnern, zwei Mal an einem Tag verunfallt zu sein, das war also kein guter Start", sagte er. Er verwies darauf, dass auch viele andere Dreher und Probleme hatten, das wollte er aber nicht als Ausrede sehen. "Ich habs einfach versaut."

Petrov kann schneller

Unfallfrei blieb am Freitag Vitaly Petrov, der damit seine Arbeit gut durchbrachte und mit dem Setup sehr weit kam. "Ich denke, wir müssen mit heute zufrieden sein. Mit der Pace und der Rundenzeit vielleicht nicht, da wir um einiges schneller sein können. Gut ist, dass wir keine mechanischen Probleme hatten, dadurch können wir weiterarbeiten und hart pushen", sagte der Russe.