Die finalen Testfahrten in Barcelona haben begonnen, doch Nick Heidfeld muss pausieren, da er unter einer Erkältung leidet. Zwar hatte er nur sehr wenig Zeit das eigene Auto zu verändern, aber das gab ihm die Möglichkeit die anderen Teams einmal genauer zu betrachten. Er sah Red-Bull-Pilot Mark Webber an der Spitze und schilderte die Situation des Weltmeisterteams aus seiner Sicht. "Es überrascht mich nicht", sagte er zu Webbers Bestzeit. "Ich denke sie haben immer noch nicht alles gezeigt."

Heidfeld war nach genauer Betrachtung jedenfalls der Meinung, dass Red Bull noch etwas in der Hinterhand hat. Doch wer in der kommenden Saison die Gegner der Bullen sein werden, wollte er nicht verraten. "Ich habe meine Theorien", erklärte der Deutsche, allerdings seien diese nicht gut genug, um sie mitzuteilen. Eines aber ist laut Heidfeld klar: "Ich denke immer noch, dass sie die Meute anführen. Aber um wie viel? Das ist die Frage."

Zuverlässig und schnell

Einer der heißesten Anwärter auf den Platz hinter Red Bull könnte Ferrari sein, die "in guter Form bezogen auf Geschwindigkeit sowie Zuverlässigkeit" wären. Auch Toro Roso habe "einen großen Sprung" gemacht. Danach tat er sich schwer Prognosen abzugeben. "McLaren ist schwierig einzuschätzen und ich möchte nicht darüber sprechen, wo wir stehen", merkte Heidfeld bezüglich der Konkurrenzfähigkeit seines Lotus-Renault-Boliden an.

Heidfeld analysiert die Situation, Foto: Sutton
Heidfeld analysiert die Situation, Foto: Sutton

Denn genau die Zuverlässigkeit, die er bei Ferrari lobte, fehlt ihm am eigenen Wagen. "Du kannst nur glücklich sein, wenn du keine Probleme hast", erklärte der 33-jährige, der der Testzeit, die durch Defekte verloren ging, nachtrauerte. Denn für das kommende Jahr wird jeder Kilometer benötigt, da Systeme wie KERS in die Formel 1 zurückkehren und die neuen Pirelli-Reifen ein großes Thema unter den Teams sind.

Gerüchte, er sei mit der Performance des neuen Autos nicht zufrieden, wiegelte Heidfeld allerdings ab. "Mit den Veränderungen und Updates die wir für hier haben, ist es schon besser", schilderte Heidfeld. Eine weitere gute Nachricht hatte der Mönchengladbacher dann auch noch für seine Fans: "Das Positive ist, das keines dieser Probleme so aussieht, als ob es nicht bis zum ersten Rennen gelöst werden könnte."