Fahrer haben im Laufe eines Testtages eigentlich nur dann Zeit zum Plaudern, wenn gerade Mittagspause ist oder wenn am Auto gearbeitet werden muss. Bei Fernando Alonso war es am Samstag in Barcelona Zweiteres, warum er sich einen kurzen Plausch mit den Medien gönnen konnte. Sein Ferrari hatte bis dahin bereits überraschend viele Probleme gemacht, nachdem er bei den Testfahrten dieses Jahr eigentlich recht zuverlässig war. Schon nach einer halben Stunde hatte die Elektronik Probleme gemacht, weil ein Sensor nicht mitspielte, später war eine Pumpe defekt.

Viel Neues wollte oder konnte sich Alonso allerdings nicht entlocken lassen. So hielt er zum aktuellen Leistungsstand seines Autos fest: "Wir wissen momentan nicht, wo wir stehen." Gleichzeitig gab er aber zu, dass es für ihn keine Überraschung wäre, sollte Red Bull wieder vorne sein. "Das müssen wir einkalkulieren. Sie hatten schon am Ende des vorigen Jahres das beste Auto", sagte er. Es werde aber zwei oder drei Rennen dauern, bis man sich sicher sein könne und Ferrari werde auch noch einiges nachlegen, versicherte er weiter. Angesichts der bisherigen Testzeiten wollte Alonso aber noch vor einem kleineren Rätsel stehen, was die reale Rangordnung angeht - andererseits hatte er in Jerez schon betont, erst nach dem ersten Saisonrennen eine konkrete Einschätzung geben zu wollen.

Er war sogar der Ansicht, dass aus den Zeiten bisher niemand etwas herauslesen könne. "Ich mache mir bislang keine Sorgen. Es gibt absolut keine Informationen darüber, was die anderen machen, also sorgen wir uns nicht. Fährt man mit zehn Kilogramm [Sprit] mehr oder weniger los, kann das schon viel ausmachen. Dann ist noch die Frage, ob man mit superweichen oder harten Reifen unterwegs ist", gab der Spanier zu bedenken. Beim Thema Reifen konnte er aber immerhin vermelden, dass sich für ihn alles gut entwickelt. So hat er sich gut an die Gummis gewöhnt.

Was deren Abbau betrifft, so meinte er, die Hinterreifen würden in Barcelona gleich stark nachlassen wie bei den vorherigen Tests in Jerez und Valencia. "In Barcelona ist aber auch noch der linke Vorderreifen betroffen. In den Kurven drei, vier und neun leidet der ziemlich." Gut angefühlt hatte sich für ihn das Auto und auch mit der bisherigen Kilometerleistung war er zufrieden - auch wenn am Samstag noch nicht alles rund lief.