Dem 29-jährigen Kovalainen stand eine große Karriere bevor, als er 2008, nach nur einem Formel 1-Jahr, zu McLaren wechselte. Als dann am Hungaroring noch der erste Sieg gelang schien das Glück perfekt. Doch die Ergebnisse kamen nicht und so kam stattdessen 2010 der Umstieg in den Lotos. Als bester Fahrer der neuen Teams, mit Platz 20 der Gesamtwertung, hat er Hoffnungen für die kommende Saison. Für die finnische Tageszeitung Turun Sanomat analysierte er jetzt, wer 2011 die besten Chancen haben wird.

Wenn auch bei den Testfahrten nur im oberen Mittelfeld zu finden, glaubt Kovalainen nach wie vor an die Stärke der Red Bulls. "Die sehen so aus, als hätten sie alles unter Kontrolle. Mein Gefühl ist, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mal die Hälfte ihrer Möglichkeiten gezeigt haben." Doch neben dem Weltmeisterteam des vergangenen Jahres hat er auch Ferrari auf der Rechnung, die bei den Testfahrten in Jerez sehr gut unterwegs waren.

Doch bei seinem ehemaligen Rennstall McLaren tut er sich mit Prognosen schwer. "Sie kamen etwas spät zu den Tests und hatten dann einige Probleme gehabt." Dennoch sieht der Lotus-Pilot nicht vollkommen schwarz für das Weltmeisterteam von 2008. "Zumindest sieht ihr Auto gut aus, es könnte schnell sein."

Kein Silberstreif am Horizont

Weniger Hoffnung hat der Finne da allerdings beim Motorenlieferant der McLarens. Zwar hatte Mercedes GP in Jerez eine Tages-Bestzeit gefahren, doch den Silberstreif am Horizont will Kovalainen weder bei Schumacher noch bei Rosberg erkannt haben. "Die Körpersprache die ich gesehen habe, sagt mir, dass sie enttäuscht sind von der Leistung des Autos."

Näher an der Spitze, Foto: Sutton
Näher an der Spitze, Foto: Sutton

Doch unabhängig davon, was an der Spitze passiert, hofft der 29-jährige auch seine eigenen Chancen. "Der Abstand zur Spitze hat sich auf jeden Fall verringert. Das Auto fühlt sich in jeder Hinsicht gut an." Doch trotz dieser positiven Eindrücke ist er auf dem Boden der Tatsachen geblieben und glaubt nicht an einen kometenhaften Aufstieg ähnlich seiner Favoriten. "Wir müssen uns daran erinnern, dass wir erst ein Jahr alt sind, während Red Bull sechs oder sieben Jahre gebraucht hat, bevor sie begonnen haben zu gewinnen."