Zwar wollte Tony Fernandes die mediale Schlammschlacht rund um die Marke Lotus endlich beenden, dennoch wollte er auch nicht die letzten Aussagen von Dany Bahar, CEO der Lotus Gruppe, unkommentiert auf sich sitzen lassen. Bahar hatte erklärt, dass er einem Deal mit Fernandes nicht abgeneigt war, allerdings absagen musste, weil Renault den gleichen Deal um ein Drittel günstiger angeboten hatte.

"Es gab kein Angebot", stellte Fernandes klar. "Es heißt, dass das Lotus Engagement bei Renault 20 Millionen Pfund beträgt, was bedeutet, dass ich 60 Millionen Pfund gefordert hätte und das ist eine absolute Erfindung." Es habe zwar ein Treffen zwischen Bahar und Riad Asmat gegeben, aber kein Angebot. "Wir standen einer fairen Beteiligung, einer Zusammenarbeit oder anderen Kombinationen offen gegenüber. Wir wollten für die Marke Lotus zusammenarbeiten - und es hätte auch Sinn gemacht, beides zu verbinden", sagte Fernandes gegenüber Autosport.

Allerdings hätten Bahar nicht die Kosten abgeschreckt, sondern die geringen Erfolgsaussichten. "Seiner Ansicht nach ist Mike Gascoyne einer von der alten Schule und deshalb war er überzeugt, dass es sehr lange dauern würde, bevor Lotus Racing ganz vorne mitfahren könnte. Aber ich denke, dass wir mit unserem Paket nächstes Jahr sehr nah an Renault F1 dran sein werden", verriet Fernandes.

Die größte Angst des Teamchefs ist, dass die Marke Lotus durch die Streitereien Schaden nehmen könnte. Deshalb will er die Sache hinter verschlossenen Türen austragen. "Die letzten Wochen gab es Attacken seitens Dany Bahar, Eric Boullier und Gerard Lopez. Ich persönlich denke, dass alles etwas aus dem Ruder gelaufen ist", erklärte Fernandes. "Das ist mein letztes Statement zu dieser Angelegenheit. Wir wollten Lotus zurück in den Rennsport bringen und eine gute Partnerschaft mit der Lotus Gruppe aufbauen. Das wäre die beste Lösung für jeden gewesen."