Einleitung: HRT bestritt seine zweite Saison in der Formel 1. Seit vergangenem Jahr ist ein deutlicher Aufwärtstrend beim spanischen Nationalteam zu erkennen. Es reichte zwar auch 2011 nicht zu Punkten, aber immerhin konnte Virgin auch in dieser Saison in der Konstrukteurswertung bezwungen werden. Das Team befindet sich derzeit in einer Umstrukturierung, die in Zukunft weiter hoffen lässt. Ein neuer Mehrheitseigner sichert die Finanzen und der Umzug in ein Hauptquartier verkürzt in Zukunft die Wege. Bisher sind die verschiedenen Abteilungen des Teams noch auf mehrere Länder verteilt gewesen.
Speed: Die Endgeschwindigkeit stimmt beim kleinen HRT-Team meistens. Das hängt aber auch mit der etwas geringeren aerodynamischen Effizienz des Fahrzeugs zusammen. Im Top-Speed-Ranking sind die Autos meist vorne dabei. Auf eine Runde gesehen, fehlt es aber immer noch an Rundenzeit. Das Team war auch in seiner zweiten Formel-1-Saison weiter meistens auf die letzte Startreihe abonniert. Aus eigener Kraft gelang es nur vereinzelt die Konkurrenz von Virgin zu schlagen. Die anderen Rennställe waren bisher noch außer Reichweite für das Team mit dem geringsten Budget im Starterfeld.
Zuverlässigkeit: Die Zuverlässigkeit ist bei HRT weiterhin nicht gut genug. In dieser Wertung belegte das Team in der abgelaufenen Saison den vorletzten Platz der Team-Statistik. Im vergangenen Jahr konnte HRT noch Virgin und BMW-Sauber nach gefahrenen Rennrunden hinter sich lassen, in diesem Jahr nur die Konkurrenz von Virgin. Das hängt aber zum Teil auch mit der nicht geschafften Qualifikation in Australien zusammen. Das Team muss die Qualitätssicherung aber auch in Zukunft weiter verbessern.
Weiterentwicklung: Gemessen an den Ressourcen des Rennstalls macht HRT einen beeindruckenden Job. Bei dem mit Abstand geringsten Budget im Starterfeld ist es eigentlich schon ein Erfolg bei jedem Rennen dabei zu sein. Nach anfänglichen Problemen konnte HRT den Abstand zur Konkurrenz stetig verringern und Virgin regelmäßig hinter sich lassen. Wie im letzten Jahr auch erneut in der Konstrukteruswertung. HRT konnte trotz begrenzter Möglichkeiten sogar auf den angeblasenen Diffusor zurückgreifen, den das Team bis Mitte der Saison entwickelt und zur Rennreife gebracht hat.
Fahrer: Im Vergleich zur Debütsaison des Teams hat sich HRT fahrermäßig im zweiten Jahr gesteigert. Besonders seit der Verpflichtung von Daniel Ricciardo, der ab Silverstone im Auto saß. Ricciardo konnte sich bis zum Ende der Saison konstant steigern und Teamkollege Liuzzi bereits nach einigen Rennen unter Druck setzen und im weiteren Saisonverlauf regelmäßig schlagen. Ob einer der beiden Piloten nach der Verpflichtung von Pedro de la Rosa für die kommende Saison im Team bleiben wird ist fraglich. Liuzzi ist inzwischen ein Auslaufmodell und Ricciardo wird von Red Bull für höhere Aufgaben vorbereitet.
Teamarbeit: Zum Silverstone Grand Prix gab es einen Fahrerwechsel im Team. Narain Karthikeyan wurde duch den Debütanten Daniel Ricciardo ersetzt, der Routinier Vitantonio Liuzzi recht bald unter massiven Druck setzen konnte. Auch hinter den Kulissen tut sich beim Team einiges. Der Umzug ins neue Hauptquartier in Valencia und die intensivierte Partnerschaft mit Williams. Der britische Rennstall wird kommendes Jahr neben dem Getriebe auch Kers an HRT liefern.
HRT blieb zwar auch in der zweiten Saison in der Formel 1 ohne Punkte, es ist aber ein deutlicher Aufwärtstrend beim Rennstall zu erkennen. Besonders in den letzten Rennen des Jahres konnte das spanische Team den Konkurrenten von Marussia Virgin, besonders auf eine schnelle Runde gesehen, regelmäßig hinter sich lassen. Der neue Mehrheitseigner Thesan Capital sichert die nähere Zukunft des Teams, das sich derzeit im Umbruch befindet. Der Rennstall baut einen neuen Firmensitz in Valencia, in dem erstmals sämtliche Abteilungen zu finden sein werden. Mit Pedro de la Rosa dockt für die neue Saison zudem ein erfahrener Mann beim spanischen Nationalteam an.
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