Zeitnahme - Die Formel 1 ist perfekt organisiert, jede Minute zu spät zur Pressekonferenz kostet die Piloten Strafe. Doch selbst in der perfekten F1-Welt geht hin und wieder mal etwas richtig schief: "Wer ist auf der Pole?", fragten sich die Fans nach dem Qualifying in Ungarn. "Wie schnell warst Du? Wo steh' ich?", fragten sich die Piloten. Der Grund für das Chaos: Die Zeitnahme war ausgefallen. Erst Bernie Ecclestone brachte mit der richtigen Zeitenliste Licht ins Dunkel., Foto: Sutton
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Zeitnahme - Die Formel 1 ist perfekt organisiert, jede Minute zu spät zur Pressekonferenz kostet die Piloten Strafe. Doch selbst in der perfekten F1-Welt geht hin und wieder mal etwas richtig schief: "Wer ist auf der Pole?", fragten sich die Fans nach dem Qualifying in Ungarn. "Wie schnell warst Du? Wo steh' ich?", fragten sich die Piloten. Der Grund für das Chaos: Die Zeitnahme war ausgefallen. Erst Bernie Ecclestone brachte mit der richtigen Zeitenliste Licht ins Dunkel.

Yas Marina Circuit - In den letzten Jahren gab es fast jedes Jahr eine neue Rennstrecke. Nach Valencia und Singapur 2008 ging es 2009 nach Abu Dhabi. Die Anlage ist riesig, prachtvoll und wahnsinnig teuer. Nur das Rennen war nicht ganz so packend. Viel diskutiert wurde über Hockenheim, das 2010 trotz Finanzproblemen den Deutschland GP ausrichten wird, und den Großbritannien GP. Der sollte eigentlich für 17 Jahre in Donington stattfinden, aber die Strecke liegt in Trümmern und die Besitzer haben kein Geld. Als Ersatz steht Silverstone bereit., Foto: Sutton
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Yas Marina Circuit - In den letzten Jahren gab es fast jedes Jahr eine neue Rennstrecke. Nach Valencia und Singapur 2008 ging es 2009 nach Abu Dhabi. Die Anlage ist riesig, prachtvoll und wahnsinnig teuer. Nur das Rennen war nicht ganz so packend. Viel diskutiert wurde über Hockenheim, das 2010 trotz Finanzproblemen den Deutschland GP ausrichten wird, und den Großbritannien GP. Der sollte eigentlich für 17 Jahre in Donington stattfinden, aber die Strecke liegt in Trümmern und die Besitzer haben kein Geld. Als Ersatz steht Silverstone bereit.

X (römisch 10) - Jenson Button ist der 10. britische Formel-1-Weltmeister nach Jackie Stewart, Jim Clark, Graham Hill, Mike Hawthorn, John Surtees, James Hunt, Nigel Mansell, Damon Hill und Lewis Hamilton. Er schaffte in der Boulevardpresse gleich einen doppelten Aufstieg: Vom Arbeitslosen im Winter nach dem Honda-Ausstieg und vom Playboy in seiner Anfangszeit zum Champion. Andererseits: Mit Freundin Jessica an seiner Seite ist er auch als Weltmeister noch ein bisschen Playboy geblieben..., Foto: Sutton
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X (römisch 10) - Jenson Button ist der 10. britische Formel-1-Weltmeister nach Jackie Stewart, Jim Clark, Graham Hill, Mike Hawthorn, John Surtees, James Hunt, Nigel Mansell, Damon Hill und Lewis Hamilton. Er schaffte in der Boulevardpresse gleich einen doppelten Aufstieg: Vom Arbeitslosen im Winter nach dem Honda-Ausstieg und vom Playboy in seiner Anfangszeit zum Champion. Andererseits: Mit Freundin Jessica an seiner Seite ist er auch als Weltmeister noch ein bisschen Playboy geblieben...

Wahl - Viele im F1-Zirkus hätten es nicht für möglich gehalten, aber Max Mosley stellte sich tatsächlich nicht zur Wiederwahl als FIA-Präsident. Um seine Nachfolge gab es eine heiße Wahlschlacht zwischen Jean Todt und Ari Vatanen, wobei Mosley von Anfang an Partei für den Ex-Ferrari-Teamchef ergriff. Der Franzose wurde auch mit einer deutlichen Mehrheit ins Amt gewählt. Er erhielt unter anderem Unterstützung von Michael Schumacher., Foto: FIA
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Wahl - Viele im F1-Zirkus hätten es nicht für möglich gehalten, aber Max Mosley stellte sich tatsächlich nicht zur Wiederwahl als FIA-Präsident. Um seine Nachfolge gab es eine heiße Wahlschlacht zwischen Jean Todt und Ari Vatanen, wobei Mosley von Anfang an Partei für den Ex-Ferrari-Teamchef ergriff. Der Franzose wurde auch mit einer deutlichen Mehrheit ins Amt gewählt. Er erhielt unter anderem Unterstützung von Michael Schumacher.

Vettel - Was nach Saisonende fast selbstverständlich erscheint, war es zu Saisonbeginn noch nicht: In Shanghai holte Sebastian Vettel den ersten GP-Sieg für Red Bull, für ihn war es der zweite. Nach Abu Dhabi stehen für Vettel fünf und für Red Bull sechs Siege zu Buche. Vettel stieg zum Sieg- und Titelanwärter auf, wurde Vizeweltmeister und gehört fast selbstverständlich zu den Favoriten für 2010. Sein Team und er wuchsen gemeinsam, lernten aus ihren Fehlern und wollen das 2010 beweisen., Foto: Sutton
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Vettel - Was nach Saisonende fast selbstverständlich erscheint, war es zu Saisonbeginn noch nicht: In Shanghai holte Sebastian Vettel den ersten GP-Sieg für Red Bull, für ihn war es der zweite. Nach Abu Dhabi stehen für Vettel fünf und für Red Bull sechs Siege zu Buche. Vettel stieg zum Sieg- und Titelanwärter auf, wurde Vizeweltmeister und gehört fast selbstverständlich zu den Favoriten für 2010. Sein Team und er wuchsen gemeinsam, lernten aus ihren Fehlern und wollen das 2010 beweisen.

Unfälle - In der Saison 2009 krachte es einige Male, aber nur zwei Mal wurde ein Fahrer verletzt: Timo Glock kam in Suzuka mit einer Beinverletzung und einer Wirbelstauchung davon, obwohl beides erst später richtig diagnostiziert wurde. Er verpasste die letzten drei Rennen. Felipe Massa erwischte es schlimmer: Er wurde im Qualifying in Budapest von einer Feder am Helm getroffen, die sich am Brawn von Rubens Barrichello gelöst hatte. Nach dem Knockout raste er in die Reifenstapel. Die Ärzte entfernten eine Absplitterung an seinem Stirnbein. Nach seiner Genesung kehrte er im Oktober für einen Test ins Cockpit zurück, die letzten sieben Saisonrennen setzte er aber aus., Foto: Sutton
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Unfälle - In der Saison 2009 krachte es einige Male, aber nur zwei Mal wurde ein Fahrer verletzt: Timo Glock kam in Suzuka mit einer Beinverletzung und einer Wirbelstauchung davon, obwohl beides erst später richtig diagnostiziert wurde. Er verpasste die letzten drei Rennen. Felipe Massa erwischte es schlimmer: Er wurde im Qualifying in Budapest von einer Feder am Helm getroffen, die sich am Brawn von Rubens Barrichello gelöst hatte. Nach dem Knockout raste er in die Reifenstapel. Die Ärzte entfernten eine Absplitterung an seinem Stirnbein. Nach seiner Genesung kehrte er im Oktober für einen Test ins Cockpit zurück, die letzten sieben Saisonrennen setzte er aber aus.

Top-Teams - Damit hatte vor Saisonbeginn niemand gerechnet: Red Bull und Brawn GP fuhren die WM unter sich aus. Von den früheren Top-Teams Ferrari und McLaren war in der ersten Saisonhälfte nichts zu sehen. Die Konzentration auf KERS, der lange WM-Kampf des Vorjahres und ein schwacher Umgang mit dem neuen Reglement kosteten sie den Anschluss. Für viel Geld wurden Doppeldiffusor & Co nachgerüstet und im Laufe der Saison Siege eingefahren. McLaren war sogar das beste Team der zweiten Hälfte. Im Titelkampf hatten sie aber keine Chance mehr., Foto: Sutton
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Top-Teams - Damit hatte vor Saisonbeginn niemand gerechnet: Red Bull und Brawn GP fuhren die WM unter sich aus. Von den früheren Top-Teams Ferrari und McLaren war in der ersten Saisonhälfte nichts zu sehen. Die Konzentration auf KERS, der lange WM-Kampf des Vorjahres und ein schwacher Umgang mit dem neuen Reglement kosteten sie den Anschluss. Für viel Geld wurden Doppeldiffusor & Co nachgerüstet und im Laufe der Saison Siege eingefahren. McLaren war sogar das beste Team der zweiten Hälfte. Im Titelkampf hatten sie aber keine Chance mehr.

Schumacher - Es sollte das Comeback des Jahres werden, stattdessen kam es zur Enttäuschung der Saison: Michael Schumacher musste seinen Ersatzeinsatz für den verletzten Felipe Massa aufgrund der Folgen eines Motorradunfalls absagen. Selbst über die Grenzen der F1-Welt hinaus gab es nur ein Thema: Schumacher. Der Rekordweltmeister gab alles, trainierte wie verrückt, fuhr im F1-Ferrari, aber die Schmerzen behielten die Oberhand. Der Nacken spielte nicht mit. Schweren Herzens musste er absagen. , Foto: Ferrari
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Schumacher - Es sollte das Comeback des Jahres werden, stattdessen kam es zur Enttäuschung der Saison: Michael Schumacher musste seinen Ersatzeinsatz für den verletzten Felipe Massa aufgrund der Folgen eines Motorradunfalls absagen. Selbst über die Grenzen der F1-Welt hinaus gab es nur ein Thema: Schumacher. Der Rekordweltmeister gab alles, trainierte wie verrückt, fuhr im F1-Ferrari, aber die Schmerzen behielten die Oberhand. Der Nacken spielte nicht mit. Schweren Herzens musste er absagen.

Rookies - Mit Sebastien Buemi ging nur ein einziger Neuling in die Saison 2009. Während der Saison stießen Grosjean, Alguersuari und Kobayashi als Rookies hinzu. Alguersuari war im Alter von 19 Jahren und 152 Tagen der jüngste GP-Debütant. Ohne Tests hatten sie es alle schwer, aber auch die alten Hasen hatten es nicht einfach: In Brasilien wurde Fernando Alonso nach der Safety Car Phase per Funk gewarnt, dass mit Alguersuari, Grosjean und Kobayashi nur Rookies um ihn herum waren., Foto: Sutton
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Rookies - Mit Sebastien Buemi ging nur ein einziger Neuling in die Saison 2009. Während der Saison stießen Grosjean, Alguersuari und Kobayashi als Rookies hinzu. Alguersuari war im Alter von 19 Jahren und 152 Tagen der jüngste GP-Debütant. Ohne Tests hatten sie es alle schwer, aber auch die alten Hasen hatten es nicht einfach: In Brasilien wurde Fernando Alonso nach der Safety Car Phase per Funk gewarnt, dass mit Alguersuari, Grosjean und Kobayashi nur Rookies um ihn herum waren.

Qadbak - Wer oder was ist Qadbak? Das fragen sich noch immer nicht nur Fans, sondern auch Experten, Sauber-Teammitglieder und nicht zuletzt Frank Williams. Der Brite verhinderte mit seinem Veto, dass Sauber als 14. Team einen Startplatz bekam - weil er die neuen Teambesitzer Qadbak nicht kannte. Das ist auch weiterhin so, denn die neuen Investoren, die BMW als Käufer für seinen Rennstall ausfindig machte, möchten im Hintergrund bleiben. Der Rettung half das nicht - immerhin konnte erst nach dem Toyota-Ausstieg mit den richtigen Verhandlungen mit Sponsoren und Fahrern für 2010 begonnen werden. , Foto: Sutton
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Qadbak - Wer oder was ist Qadbak? Das fragen sich noch immer nicht nur Fans, sondern auch Experten, Sauber-Teammitglieder und nicht zuletzt Frank Williams. Der Brite verhinderte mit seinem Veto, dass Sauber als 14. Team einen Startplatz bekam - weil er die neuen Teambesitzer Qadbak nicht kannte. Das ist auch weiterhin so, denn die neuen Investoren, die BMW als Käufer für seinen Rennstall ausfindig machte, möchten im Hintergrund bleiben. Der Rettung half das nicht - immerhin konnte erst nach dem Toyota-Ausstieg mit den richtigen Verhandlungen mit Sponsoren und Fahrern für 2010 begonnen werden.

Positionswechsel - Die Meinungen waren einstimmig: Ebenso eckige wie breite Schneepflugschnauze, schmaler Stummelheckflügel - die neue Generation Formel-1-Autos sieht hässlich aus. Aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Leider nicht bei der neuen F1-Aerodynamik: Verstellbare Flügel, KERS und die neue Aerodynamik sollten für mehr Überholmanöver sorgen. Doch der Doppeldiffusor und der Downforcegewinn der Aerodynamiker vereitelten den Plan. Heranfahren ging zu Saisonbeginn besser, aber mehr überholt wurde nicht., Foto: Sutton
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Positionswechsel - Die Meinungen waren einstimmig: Ebenso eckige wie breite Schneepflugschnauze, schmaler Stummelheckflügel - die neue Generation Formel-1-Autos sieht hässlich aus. Aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Leider nicht bei der neuen F1-Aerodynamik: Verstellbare Flügel, KERS und die neue Aerodynamik sollten für mehr Überholmanöver sorgen. Doch der Doppeldiffusor und der Downforcegewinn der Aerodynamiker vereitelten den Plan. Heranfahren ging zu Saisonbeginn besser, aber mehr überholt wurde nicht.

Oldies - Die Saison 2009 war eine Art Wiedergeburt der alten Hasen, der erfahrenen Recken, der Barrichellos, Trullis und Fisichellas. Schlappe 140 Jahre und 874 GP-Teilnahmen zählten die ersten beiden Startreihen beim Belgien GP mit Giancarlo Fisichella, Jarno Trulli, Nick Heidfeld und Rubens Barrichello. Der Brasilianer kämpfte sogar bis Brasilien um die WM. Nur vor unglaublichem Pech und noch unglaublicheren Ausreden konnte das Alter ihn nicht schützen: Rubinho hatte lockere Sitzgurte, böse Rückenschmerzen und üble Teamorder gegen sich..., Foto: Sutton
Foto: Sutton12 von 27

Oldies - Die Saison 2009 war eine Art Wiedergeburt der alten Hasen, der erfahrenen Recken, der Barrichellos, Trullis und Fisichellas. Schlappe 140 Jahre und 874 GP-Teilnahmen zählten die ersten beiden Startreihen beim Belgien GP mit Giancarlo Fisichella, Jarno Trulli, Nick Heidfeld und Rubens Barrichello. Der Brasilianer kämpfte sogar bis Brasilien um die WM. Nur vor unglaublichem Pech und noch unglaublicheren Ausreden konnte das Alter ihn nicht schützen: Rubinho hatte lockere Sitzgurte, böse Rückenschmerzen und üble Teamorder gegen sich...

Neueinsteiger - Alles begann mit der Budgetgrenze. Für maximal 45 Millionen Euro sollte ein Team in der F1 mitwirken können. Das Interesse war groß, viele Teams reichten Bewerbungen ein, drei wurden von der FIA ausgewählt: Campos GP, Manor GP und USF1. Durch den BMW-Ausstieg und die fehlende Unterschrift unter das Concorde Agreement rückte auch noch Lotus als 13. Team nach. Der Weg zu diesen Neulingen war beschwerlich: Prodrive-Boss David Richards und einige andere sprachen offen davon, dass die FIA nur Teams annahm, die einen Motorenvertrag mit Cosworth hatten. N.Technology klagte deshalb gegen den Weltverband., Foto: Lotus
Foto: Lotus13 von 27

Neueinsteiger - Alles begann mit der Budgetgrenze. Für maximal 45 Millionen Euro sollte ein Team in der F1 mitwirken können. Das Interesse war groß, viele Teams reichten Bewerbungen ein, drei wurden von der FIA ausgewählt: Campos GP, Manor GP und USF1. Durch den BMW-Ausstieg und die fehlende Unterschrift unter das Concorde Agreement rückte auch noch Lotus als 13. Team nach. Der Weg zu diesen Neulingen war beschwerlich: Prodrive-Boss David Richards und einige andere sprachen offen davon, dass die FIA nur Teams annahm, die einen Motorenvertrag mit Cosworth hatten. N.Technology klagte deshalb gegen den Weltverband.

Motor - Nur noch 8 Motoren pro Fahrer waren in der Saison 2009 erlaubt. Nick Heidfeld war der einzige Fahrer, der 9 Motoren einsetzte - einen mehr als erlaubt. Allerdings wechselte er diesen aus taktischen Gründen, als er ohnehin aus der Box losfahren musste. Den wohl besten, zuverlässigsten und stärksten Motor baute Mercedes. Kein einziger FO 108W fiel einem Motorschaden zum Opfer - obwohl in jedem Rennen sechs Autos damit fuhren. Insgesamt holte Mercedes mit Brawn und McLaren 10 Siege und stand 10 Mal auf der Pole - mit jedem Team mindestens einmal., Foto: Sutton
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Motor - Nur noch 8 Motoren pro Fahrer waren in der Saison 2009 erlaubt. Nick Heidfeld war der einzige Fahrer, der 9 Motoren einsetzte - einen mehr als erlaubt. Allerdings wechselte er diesen aus taktischen Gründen, als er ohnehin aus der Box losfahren musste. Den wohl besten, zuverlässigsten und stärksten Motor baute Mercedes. Kein einziger FO 108W fiel einem Motorschaden zum Opfer - obwohl in jedem Rennen sechs Autos damit fuhren. Insgesamt holte Mercedes mit Brawn und McLaren 10 Siege und stand 10 Mal auf der Pole - mit jedem Team mindestens einmal.

Liegate - Noch lange vor Crashgate und dem FIA-FOTA-Streit schrieb die F1-Saison 2009 ihren ersten Skandal: Die Lügen-Affäre von Melbourne. Lewis Hamilton ließ Jarno Trulli in einer Safety Car Phase freiwillig vorbei. Nach dem Rennen gab er bei den Stewards an, dass Trulli ihn überholt habe, wofür dieser eine Zeitstrafe erhielt. Toyota legte Protest ein und das Berufungsgericht stellte fest, dass Hamilton auf Anweisung von McLaren-Sportdirektor Dave Ryan die Stewards belogen hatte. Das Team erhielt drei Rennen Sperre auf Bewährung, Ryan war bereits vorher entlassen worden. Um Max Mosley gnädig zu stimmen, zog sich auch Ron Dennis komplett von seinen F1-Tätigkeiten zurück., Foto: Sutton
Foto: Sutton15 von 27

Liegate - Noch lange vor Crashgate und dem FIA-FOTA-Streit schrieb die F1-Saison 2009 ihren ersten Skandal: Die Lügen-Affäre von Melbourne. Lewis Hamilton ließ Jarno Trulli in einer Safety Car Phase freiwillig vorbei. Nach dem Rennen gab er bei den Stewards an, dass Trulli ihn überholt habe, wofür dieser eine Zeitstrafe erhielt. Toyota legte Protest ein und das Berufungsgericht stellte fest, dass Hamilton auf Anweisung von McLaren-Sportdirektor Dave Ryan die Stewards belogen hatte. Das Team erhielt drei Rennen Sperre auf Bewährung, Ryan war bereits vorher entlassen worden. Um Max Mosley gnädig zu stimmen, zog sich auch Ron Dennis komplett von seinen F1-Tätigkeiten zurück.

KERS - Die Formel 1 sollte grüner werden. Das Zauberwort hatte vier Buchstaben: KERS. Das kinetische Energierückgewinnungssystem verschlang Millionen, war zum Saisonstart nur bei wenigen Teams einsatzbereit und wurde nur von Ferrari und McLaren bis zum letzten Grand Prix eingesetzt - alle anderen gaben vorzeitig auf. Die Nachteile bei der Balance und der Gewichtsverteilung waren zu groß. Wenn KERS funktionierte und das Auto darauf abgestimmt war, brachte es allerdings Vorteile: Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen gewannen drei Rennen - auch dank KERS., Foto: Ferrari Press Office
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KERS - Die Formel 1 sollte grüner werden. Das Zauberwort hatte vier Buchstaben: KERS. Das kinetische Energierückgewinnungssystem verschlang Millionen, war zum Saisonstart nur bei wenigen Teams einsatzbereit und wurde nur von Ferrari und McLaren bis zum letzten Grand Prix eingesetzt - alle anderen gaben vorzeitig auf. Die Nachteile bei der Balance und der Gewichtsverteilung waren zu groß. Wenn KERS funktionierte und das Auto darauf abgestimmt war, brachte es allerdings Vorteile: Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen gewannen drei Rennen - auch dank KERS.

Japan - Japan ist auf dem Rückzug: Erst trat Fuji den Japan GP ab 2011 an Suzuka ab, dann stiegen Honda, Toyota und Bridgestone aus der Formel 1 aus. Auch Kazuki Nakajima hat nach einer Saison ohne WM-Punkte kaum eine Chance auf einen F1-Verbleib. Selbst Kamui Kobayashi konnte mit seinem starken GP-Debüt in Brasilien und Abu Dhabi den Toyota-Ausstieg nicht verhindern. , Foto: Sutton
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Japan - Japan ist auf dem Rückzug: Erst trat Fuji den Japan GP ab 2011 an Suzuka ab, dann stiegen Honda, Toyota und Bridgestone aus der Formel 1 aus. Auch Kazuki Nakajima hat nach einer Saison ohne WM-Punkte kaum eine Chance auf einen F1-Verbleib. Selbst Kamui Kobayashi konnte mit seinem starken GP-Debüt in Brasilien und Abu Dhabi den Toyota-Ausstieg nicht verhindern.

Indien - Indien ist auf dem Vormarsch: 2011 soll der erste Grand Prix stattfinden, bereits zwei Jahre zuvor stand Force India das erste Mal auf der Pole Position und dem Podium. In Belgien nutzte Giancarlo Fisichella das Low-Downforce-Paket seines Teams voll aus: Erst fuhr er auf die Pole, dann aufs Podium. Zwischendrin war er schneller als der Sieger Kimi Räikkönen, aber der hatte KERS. Es gab jedoch nicht nur positive Schlagzeilen: Die schlechte Zahlungsmoral von Force India ließ Gerichtsvollzieher zur Pfändung des Motorhomes im Fahrerlager auftauchen., Foto: Sutton
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Indien - Indien ist auf dem Vormarsch: 2011 soll der erste Grand Prix stattfinden, bereits zwei Jahre zuvor stand Force India das erste Mal auf der Pole Position und dem Podium. In Belgien nutzte Giancarlo Fisichella das Low-Downforce-Paket seines Teams voll aus: Erst fuhr er auf die Pole, dann aufs Podium. Zwischendrin war er schneller als der Sieger Kimi Räikkönen, aber der hatte KERS. Es gab jedoch nicht nur positive Schlagzeilen: Die schlechte Zahlungsmoral von Force India ließ Gerichtsvollzieher zur Pfändung des Motorhomes im Fahrerlager auftauchen.

Halbe Punkte - Der Malaysia GP 2009 war das erste Rennen seit Adelaide 1991 bei dem nur halbe Punkte vergeben wurden, weil das Rennen in Runde 32 wegen starken Regens und zu wenig Tageslicht vor 75% der Renndistanz abgebrochen wurde. Sieger Jenson Button bekam nur 5 statt 10 Zähler. Am Ende des Jahres gibt es deswegen einige Fahrer und Teams, die einen halben Punkt in der Gesamtwertung haben. Das Rennen war zum ersten Mal um 17:00 Uhr Ortszeit gestartet worden, um bessere TV-Zeiten zu gewährleisten., Foto: Sutton
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Halbe Punkte - Der Malaysia GP 2009 war das erste Rennen seit Adelaide 1991 bei dem nur halbe Punkte vergeben wurden, weil das Rennen in Runde 32 wegen starken Regens und zu wenig Tageslicht vor 75% der Renndistanz abgebrochen wurde. Sieger Jenson Button bekam nur 5 statt 10 Zähler. Am Ende des Jahres gibt es deswegen einige Fahrer und Teams, die einen halben Punkt in der Gesamtwertung haben. Das Rennen war zum ersten Mal um 17:00 Uhr Ortszeit gestartet worden, um bessere TV-Zeiten zu gewährleisten.

Gnade - Crashgate war schon das zweite Mal in diesem Jahr, dass Renault vor Gericht musste: Nachdem Fernando Alonso beim Ungarn GP ein Rad verloren hatte, weil ihn das Team anwies, an die Box zurückzufahren, wurde Renault von den Stewards für ein Rennen gesperrt. Das Berufungsgericht hob die Sperre auf und verwandelte sie in eine Geldstrafe. Viele glauben, dass der Massa-Unfall und der tödliche F2-Unfall von Henry Surtees eine Woche zuvor die Rennkommissare zur drastischen Erststrafe getrieben hatten., Foto: Sutton
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Gnade - Crashgate war schon das zweite Mal in diesem Jahr, dass Renault vor Gericht musste: Nachdem Fernando Alonso beim Ungarn GP ein Rad verloren hatte, weil ihn das Team anwies, an die Box zurückzufahren, wurde Renault von den Stewards für ein Rennen gesperrt. Das Berufungsgericht hob die Sperre auf und verwandelte sie in eine Geldstrafe. Viele glauben, dass der Massa-Unfall und der tödliche F2-Unfall von Henry Surtees eine Woche zuvor die Rennkommissare zur drastischen Erststrafe getrieben hatten.

FOTA - Die Formel 1 stand vor der Spaltung: Am Wochenende des Silverstone GP beherrschten Meetings, Treffen und Zukunftsdiskussionen den Tag, das Renngeschehen verkam zur Nebensache. Die Teamvereinigung FOTA drohte nach Monaten voller Streitigkeiten mit der FIA und Max Mosley mit einer eigenen Rennserie. Der FIA-Präsident wollte eine Budgetgrenze mit zwei unterschiedlichen Reglements einführen, die Hersteller waren strikt dagegen und wollten ihre eigenen Kostensenkungsmaßnahmen durchsetzen. Am Ende kam es zum Kompromiss: Budgets auf dem Niveau von Anfang der 90er Jahre und keine Wiederwahl für Mosley., Foto: Sutton
Foto: Sutton21 von 27

FOTA - Die Formel 1 stand vor der Spaltung: Am Wochenende des Silverstone GP beherrschten Meetings, Treffen und Zukunftsdiskussionen den Tag, das Renngeschehen verkam zur Nebensache. Die Teamvereinigung FOTA drohte nach Monaten voller Streitigkeiten mit der FIA und Max Mosley mit einer eigenen Rennserie. Der FIA-Präsident wollte eine Budgetgrenze mit zwei unterschiedlichen Reglements einführen, die Hersteller waren strikt dagegen und wollten ihre eigenen Kostensenkungsmaßnahmen durchsetzen. Am Ende kam es zum Kompromiss: Budgets auf dem Niveau von Anfang der 90er Jahre und keine Wiederwahl für Mosley.

Ersatzfahrer - Gleich sechs Fahrer stiegen erst während der Saison ein oder wechselten das Team. Renault ersetzte Nelsinho Piquet durch Romain Grosjean und löste damit Crashgate aus, Toro Rosso wechselte Sebastien Bourdais gegen Jaime Alguersuari aus, Kamui Kobayashi sprang für Timo Glock ein und Tonio Liuzzi kam für Giancarlo Fisichella zum Einsatz. Fisichella beerbte seinerseits Luca Badoer, der als überforderter erster Ersatzmann Felipe Massa bei Ferrari vertreten sollte. Aber auch Fisico kam mit dem F2009 nur bedingt zurecht: Seine Platzierungen waren ähnlich schwach wie jene von Badoer, nur sein Rückstand war etwas geringer., Foto: Sutton
Foto: Sutton22 von 27

Ersatzfahrer - Gleich sechs Fahrer stiegen erst während der Saison ein oder wechselten das Team. Renault ersetzte Nelsinho Piquet durch Romain Grosjean und löste damit Crashgate aus, Toro Rosso wechselte Sebastien Bourdais gegen Jaime Alguersuari aus, Kamui Kobayashi sprang für Timo Glock ein und Tonio Liuzzi kam für Giancarlo Fisichella zum Einsatz. Fisichella beerbte seinerseits Luca Badoer, der als überforderter erster Ersatzmann Felipe Massa bei Ferrari vertreten sollte. Aber auch Fisico kam mit dem F2009 nur bedingt zurecht: Seine Platzierungen waren ähnlich schwach wie jene von Badoer, nur sein Rückstand war etwas geringer.

Doppeldiffusor - Im Winter sprach alles über KERS, in Melbourne war plötzlich der Doppeldiffusor das Bauteil des Jahres. Toyota, Williams und vor allem Brawn GP trumpften mit einem im Regel-Graubereich angesiedelten hinteren Unterboden auf und erzielten einen enormen Wettbewerbsvorteil. Die Konkurrenz stöhnte und klagte, aber die FIA wies die Proteste ab und erklärte den Doppeldiffusor für legal. Die Folge: Alle Teams mussten nachrüsten und gaben dafür Millionen aus., Foto: Sutton
Foto: Sutton23 von 27

Doppeldiffusor - Im Winter sprach alles über KERS, in Melbourne war plötzlich der Doppeldiffusor das Bauteil des Jahres. Toyota, Williams und vor allem Brawn GP trumpften mit einem im Regel-Graubereich angesiedelten hinteren Unterboden auf und erzielten einen enormen Wettbewerbsvorteil. Die Konkurrenz stöhnte und klagte, aber die FIA wies die Proteste ab und erklärte den Doppeldiffusor für legal. Die Folge: Alle Teams mussten nachrüsten und gaben dafür Millionen aus.

Crashgate - Es hörte sich an wie der Plot eines neuen, unsinnigen Rennfilms mit Sylvester Stallone: Nelsinho Piquet soll in Singapur 2008 absichtlich in die Wand gefahren sein, damit sein Teamkollege das Rennen von Platz 15 gewinnen konnte. Der Haken an der Sache: Es ist wahr. Knapp ein Jahr nach dem Vorfall flog der Betrug auf: Piquet wurde von Renault entlassen und rächte sich mit seinem Vater am Ex-Team. Die FIA schritt ein, Flavio Briatore und Pat Symonds wurden entlassen und auf unbestimmte Zeit bzw. für 5 Jahre gesperrt. Piquet erhielt für seine Zeugenaussage Immunität., Foto: Sutton
Foto: Sutton24 von 27

Crashgate - Es hörte sich an wie der Plot eines neuen, unsinnigen Rennfilms mit Sylvester Stallone: Nelsinho Piquet soll in Singapur 2008 absichtlich in die Wand gefahren sein, damit sein Teamkollege das Rennen von Platz 15 gewinnen konnte. Der Haken an der Sache: Es ist wahr. Knapp ein Jahr nach dem Vorfall flog der Betrug auf: Piquet wurde von Renault entlassen und rächte sich mit seinem Vater am Ex-Team. Die FIA schritt ein, Flavio Briatore und Pat Symonds wurden entlassen und auf unbestimmte Zeit bzw. für 5 Jahre gesperrt. Piquet erhielt für seine Zeugenaussage Immunität.

Brawn GP - Am 5. Dezember 2008 schien alles vorbei zu sein. Honda stieg aus der F1 aus und fand keinen Käufer für den Rennstall. Erst kurz vor Saisonstart erstand Brawn GP aus der Honda-Asche. Im vorletzten Rennen sicherte sich der neue Rennstall beide WM-Titel. Ein Wunder? Ja und nein. Ja, das muss ein so gebeuteltes Team erst einmal schaffen. Nein, Brawn profitierte von dem Werksbudget der Japaner, 18 Monaten Entwicklung in bis zu vier Windkanälen und einer cleveren Regelauslegung. Das Märchen hatte gut betuchte Eltern, aber das Happy End erarbeitete man sich selbst., Foto: Sutton
Foto: Sutton25 von 27

Brawn GP - Am 5. Dezember 2008 schien alles vorbei zu sein. Honda stieg aus der F1 aus und fand keinen Käufer für den Rennstall. Erst kurz vor Saisonstart erstand Brawn GP aus der Honda-Asche. Im vorletzten Rennen sicherte sich der neue Rennstall beide WM-Titel. Ein Wunder? Ja und nein. Ja, das muss ein so gebeuteltes Team erst einmal schaffen. Nein, Brawn profitierte von dem Werksbudget der Japaner, 18 Monaten Entwicklung in bis zu vier Windkanälen und einer cleveren Regelauslegung. Das Märchen hatte gut betuchte Eltern, aber das Happy End erarbeitete man sich selbst.

Alonso - Eigentlich wussten es alle, und zwar schon seit Monaten, aber ausgesprochen haben es die Beteiligten erst in Suzuka: Fernando Alonso wechselt 2010 von Renault zu Ferrari. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Spanier das Transferkarussell blockiert. Niemand wollte einen falschen Zug machen. Doch statt fallender Dominosteine blieb der Stillstand bestehen: Jetzt warteten alle auf Kimi Räikkönen. So spät wie in diesem Winter fielen die Transferentscheidungen noch nie., Foto: Sutton
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Alonso - Eigentlich wussten es alle, und zwar schon seit Monaten, aber ausgesprochen haben es die Beteiligten erst in Suzuka: Fernando Alonso wechselt 2010 von Renault zu Ferrari. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Spanier das Transferkarussell blockiert. Niemand wollte einen falschen Zug machen. Doch statt fallender Dominosteine blieb der Stillstand bestehen: Jetzt warteten alle auf Kimi Räikkönen. So spät wie in diesem Winter fielen die Transferentscheidungen noch nie.

Der Saisonstart in Bahrain steht vor der Tür. Doch bevor es losgeht, werfen wir noch einmal einen Blick zurück auf die Ereignisse des letzten Jahres. Die Formel-1-Saison 2009 steckte voller Sensationen, Skandale und Schumacher-Meldungen. Das Motorsport-Magazin lässt das Jahr Revue passieren - von A wie Alonso bis Z wie Zeitnahme., Foto: Sutton
Foto: Sutton27 von 27

Der Saisonstart in Bahrain steht vor der Tür. Doch bevor es losgeht, werfen wir noch einmal einen Blick zurück auf die Ereignisse des letzten Jahres. Die Formel-1-Saison 2009 steckte voller Sensationen, Skandale und Schumacher-Meldungen. Das Motorsport-Magazin lässt das Jahr Revue passieren - von A wie Alonso bis Z wie Zeitnahme.