Das große Finale begann mit einem ebenso großen Knall. Aus der ersten Runde kehrte weder Rob Wickens, noch sein Teamkollege und Titelrivale Jean-Eric Vergne unbeschadet zurück. Hinter Albert Costa, der sich, vom ersten Startplatz aus gestartet, mit Anton Nebylitskiy um die Führung duellierte, gerieten die beiden Carlin-Kollegen in den ersten Kurven gleich mehrmals aneinander.

Daumen nach oben: Robert Wickens ist der neue Meister der Renault-World-Series, Foto: WS by Renault
Daumen nach oben: Robert Wickens ist der neue Meister der Renault-World-Series, Foto: WS by Renault

Nachdem ein erster Kontakt noch glimpflich ausgegangen war, beschädigte Wickens sich bei der zweiten Kollision mit seinem Rivalen den Frontflügel und die Aufhängung - infolgedessen stolperte der unglückliche Nathanael Berthon über den angeschlagenen Carlin-Boliden des Kanadiers und flog im hohen Bogen ins Kiesbett. Für beide Piloten bedeutete der heftige Unfall das Aus, wohingegen Vergne vorerst weiterfahren konnte.

Keine Chance für Vergne

Durch das Chaos im Zuge des Crashs wurde auch ein weiterer Unfall ausgelöst, der Jan Charouz, Lewis Williamson, Cesar Ramos und Nelson Panciatici aus dem Rennen beförderte. Das Safety Car musste ausrücken und blieb bis zum Ende der Aufräumarbeiten in Runde sechs auf der Strecke. Als das Rennen wieder freigegeben war, konnte Costa Nebylitskiy, Nick Yelloly, Vergne, Daniel Zampieri und Stephane Richelmi an der Spitze hinter sich halten. Für Vergne sah es zu diesem Zeitpunkt noch gut aus, denn der Franzose benötigte nach dem Wickens-Ausfall nur einen fünften Platz zum Titelgewinn.

Für Spannung und viele Zweikämpfe war in einem dramatischen Finale in Barcelona gesorgt , Foto: WS by Renault
Für Spannung und viele Zweikämpfe war in einem dramatischen Finale in Barcelona gesorgt , Foto: WS by Renault

Bei den frühen Kollisionen hatte scheinbar aber auch sein Auto Schaden genommen und der Franzose konnte die Pace der Top-Piloten bald nicht mehr mitgehen. Vergne fiel anschließend kontinuierlich zurück und befand sich bereits auf einem nahezu aussichtslosen zwölften Platz, als ein Zusammenstoß mit Fairuz Fauzy sein Rennen endgültig beendete und somit Wickens zum Meister krönte. Während Yelloly in der Verfolgergruppe Nebylitskiy überholte, konnte Costa seine Führung ganz vorne immer weiter ausbauen und hatte im Ziel 4,4 Sekunden Vorsprung auf den Pons-Piloten.

Eine starke Vorstellung zeigte in Barcelona auch Brendon Hartley, der sich von Startrang 13 aus durch das Feld kämpfte und sich am Ende mit P3 sogar noch den letzten Podestplatz sichern konnte. Hinter ihm komplettierten Sergio Canamasas, Nebylitskiy und Oliver Webb schlussendlich die Top-6. Alexander Rossi sicherte sich mit Rang sieben im Rennen den dritten Platz in der Meisterschaft. Walter Grubmüller wurde Achter. HRT-Rookie Daniel Ricciardo fiel durch seinen vorzeitigen Wechsel in die Formel 1 noch auf Rang fünf des Endklassements zurück.