David Coulthard hat in seiner Rennfahrerkarriere schon einiges mitgemacht. Aber der Gedanke an seinen ersten Start in einem DTM-Auto ließ ihn schon Tage vorher nicht mehr los. "Das größte Problem ist der Start", räumte er am Freitag vor seinem DTM-Debüt von alleine ein. Seine vorherigen Startübungen seien schrecklich, geradezu peinlich gewesen, gestand der Schotte.

Fünf Mal probierte Coulthard am Freitag und Samstag in Hockenheim eine Startübung. Dabei ließ ihn Ralf Schumacher einfach stehen. "Er war sofort außer Sichtweite", erzählte Coulthard, dessen Räder viel zu stark durchdrehten. "Es ist sehr schwierig, ein DTM-Auto zu starten. Wenn ich einen Grand Prix starten würde, wüsste ich, was mich erwartet. Aber hier habe ich keine Kontrolle, ich bin nervös." Das sollte sich im Rennen bestätigen: Schon bei seinem Probestart am Freitag würgte Coulthard den Motor ab, das wiederholte er am Sonntag.

Startprobleme für Rookies

"Mein Start war noch schlimmer, als ich gedacht hatte", berichtete der Mercedes-Neuzugang. "Ich würgte den Motor schon ab, bevor ich in der Startaufstellung stand." Die Startprobleme teilte Coulthard mit seinen Rookie-Kollegen Miguel Molina und CongFu Cheng.

"Das war wirklich schwierig", bestätigte Molina. "Gerade beim Start muss man alles richtig machen und besonders schnell reagieren. Da muss ich mich auf jeden Fall noch verbessern." Gleiches gab Cheng zu Protokoll: "Ich hatte einen sehr schlechten Start", klagte der Chinese. "Ich brauche mehr Übung, um die Starts mit dem DTM-Auto besser hinzubekommen." Für ihn ist der gesamte Startablauf noch ungewohnt. "Es ist nicht einfach, alles zum richtigen Zeitpunkt richtig zu machen. Außerdem war ich beim richtigen Start nervöser als bei einer Simulation. Das machte es schwieriger."

So funktioniert der Start

Der Arbeitsplatz der DTM-Stars., Foto: Audi
Der Arbeitsplatz der DTM-Stars., Foto: Audi

Beim Start benutzen die DTM-Piloten eine "Brakevalve" getaufte Wippe am Lenkrad. Damit wird der Bremsdruck festgestellt, so dass der Pilot seinen Fuß von der Bremse nehmen und gleichzeitig im ersten Gang leicht Gas geben kann. Das Auto bleibt trotzdem stehen, bis der Start erfolgt und der Fahrer die Wippe loslässt. Dann braust er los.

Dass dieses Prozedere auch erfahrenen Piloten misslingen kann, bewies Markus Winkelhock. "Den Start habe ich versemmelt", sagte der Audi-Fahrer. "Ich habe den Motor beinahe abgewürgt, die Drehzahl ging komplett in den Keller - ich musste nachkuppeln, dann hatte ich Wheelspin. Ich bin miserabel weggekommen." Das kostete ihn einige Positionen.

Die Fahrer müssen aber auch darauf achten, nicht zu früh zu starten. So vermutete Maro Engel bei Alex Premat und Timo Scheider einen Frühstart. "Scheider hat einen ganz klaren Frühstart hingelegt", so Engel. "Er sich bewegt und nicht angehalten." Den Rennkommissaren ist kein Vergehen aufgefallen. David Coulthard wäre über einen Fehlstart wahrscheinlich gar nicht so unglücklich gewesen, immerhin hätte er dann schon den Dreh raus, wie man mit einem DTM-Auto einen Raketenstart hinlegt.