Statt wie gewohnt in Hockenheim soll dieses Jahr das Finale der DTM in Shanghai ausgetragen werden. Die Verhandlungen laufen noch, doch schon jetzt steigt die Kritik am Rennen. Aus Fahrersicht sei es nach Ansicht von Martin Tomczyk egal, wo man den Titel gewinnt. "Wir fahren um die Meisterschaft. Ob man die in Hockenheim oder in Shanghai gewinnt, ist egal. Für die deutschen Fans wäre es schon wünschenswert, dass die Meisterschaft im deutschen Raum entschieden wird", meinte der Audi-Pilot.

Für die beiden Hersteller Mercedes Benz und Audi wäre es angesichts der aktuellen Lage wichtig in China eine Visitenkarte zu hinterlegen. Für Norbert Haug ist weit weniger der Ort das Problem als der Termin des Rennens. "Hätte es die Möglichkeit gegeben, das Rennen mitten ins Jahr zu verlegen, dann würde es nicht so viele Diskussionen darum geben", ist der Mercedes Motorsportchef überzeugt. Doch ein anderer Termin sei einfach nicht möglich gewesen.

"Es ist der richtige Weg, die deutsche Serie auszuweiten. Ob die Meisterschaft zwingend jedes Jahr in Shanghai ausgetragen werden muss, weiß ich nicht. Aber wir haben immer noch sechs, sieben Rennen in Deutschland, die für die Fans gut zugänglich sind", sagte Haug. "Man muss die Gesamtkombination sehen. Wenn man wachsen will, dann muss man ins Ausland gehen. Dafür müssen die Fans Verständnis haben. Shanghai ist eine aufkommende Metropole. Wenn man dort fahren kann, ist das eine gute Sache", fuhr er fort.

Cheng ist bei den Fans beliebt, Foto: Sutton
Cheng ist bei den Fans beliebt, Foto: Sutton

Mit CongFu Cheng hat sich Mercedes 2010 auch noch aus Fahrersicht chinesische Verstärkung geholt. Haug gibt allerdings zu, dass die Ausweitung der DTM eine Rolle bei dessen Verpflichtung gespielt hat. "Klar muss man auf den chinesischen Markt eingehen. Wir wollen schließlich Autos verkaufen. In diesem Zusammenhang spielt die Verpflichtung von Cheng schon eine Rolle. Zudem ist er eine weitere Attraktion. Vielleicht nicht für Hockenheim, aber über die Saison hinweg in China", erklärte Haug.

Abgesehen davon habe er auch das nötige Talent für die DTM. "Ich glaube an sein Talent, aber die DTM ist eng aufgestellt. Jeder hier kann Auto fahren, aber einer muss am Ende 18. werden", sagte der Mercedes Motorsportchef in einer Telefonkonferenz am Mittwoch.