Obwohl Jamie Green für die Saison 2009 aus dem HWA-Werksteam zu Persson Motorsport und in einen Jahreswagen degradiert wurde, belegte er in der DTM-Endabrechnung 2009 den siebten Platz. Damit ließ der Brite unter anderem Tom Kristensen und Ralf Schumacher, für den er seinen Platz im Werksteam räumen musste, hinter sich.

In sechs von zehn Rennen landete Green in den Punkten. Sein Saisonhighlight war ohne Zweifel das Rennen auf dem Norisring, wo er sich nach einem tollen Dreikampf mit Bruno Spengler und Timo Scheider den Sieg sicherte. Genau ein Jahr zuvor siegte er bereits mit dem selben Boliden in Nürnberg. "Ich sah Jamie auf einmal Donuts machen und fragte mich, was zum Teufel er dort tut", wunderte sich seine Teamkollegin Susie Stoddart nach dem dritten Saisonlauf.

Nur die Achterbahn sorgte für Angst

In Nürnberg sah Green die Zielflagge als Erster, Foto: DTM
In Nürnberg sah Green die Zielflagge als Erster, Foto: DTM

Seine drei Mitstreiter von Persson und Mücke Motorsport hätte Green auch ohne seinen Triumph am Dutzendteich im Griff gehabt. Auch die Jahreswagen-Gegner von Audi hatte der 27-Jährige meistens unter Kontrolle - nur gegen seine Freundin Ginny hatte er manchmal einen harten Stand. Sie wollte ihn unbedingt in die Ring°Racer-Achterbahn am Nürburgring stecken, was gar nicht nach seinem Geschmack war - am Ende hatte Green Glück: die Achterbahn war defekt.

Schon früh wurde sein heutiger Arbeitgeber auf Jamie Green aufmerksam: Nachdem der junge Brite 1996 im Kart in der britischen Junioren-Meisterschaft den Vizetitel errungen hatte, wurde Green im folgenden Jahr Pilot der von McLaren und Mercedes zur Nachwuchsförderung ins Leben gerufenen Serie "Champions of the Future", die er sogleich als Gesamtzweiter abschloss.

Rückkehr ins Werksteam?

Green fuhr bereits mehrere Jahre für HWA, Foto: DTM
Green fuhr bereits mehrere Jahre für HWA, Foto: DTM

Nach dem Vize-Titel in der britischen Formel-3-Meisterschaft folgte 2003 der große Durchbruch: Green gewann die Formel 3 Euro Serie und ebnete sich damit den Weg in die DTM, wo er 2004 mit dem Persson-Team bereits Podestluft schnupperte. Von 2005 bis 2008 ging er dann für das Werksteam von Mercedes-Benz an den Start und holte insgesamt vier Siege - war aber in der Anfangszeit zu wenig konstant.

Mit seiner erfolgreichen Saison im Jahreswagen hat sich Green ohne Zweifel für eine Rückkehr in einen aktuellen Boliden empfohlen. Ob er tatsächlich den Zuschlag bekommt, bleibt aber ungewiss. Bis auf Ralf Schumacher scheinen alle HWA-Piloten einen festen Stand zu haben - und auf der anderen Seite würde Mercedes damit indirekt eingestehen, 2009 einen Fehler bei der Cockpitvergabe gemacht zu haben...