Abgesehen von den drei Futurecom Kolles-Piloten, die in dieser Saison mit deutlich unterlegenem Material an den Start gehen mussten, schafften es alle Fahrer mindestens einmal in die Punkte. Nur die beiden Damen im Feld gingen bei allen zehn Läufen der DTM-Saison 2009 leer aus - und fielen dabei meist durch Negativ-Schlagzeilen auf. So drehte Katherine Legge im Startgetümmel des Nürburgrings Gary Paffett um und Susie Stoddart kassierte im internen Damen-Duell in Barcelona gar eine Strafe.

Susie Stoddart hielt beim Finale gut mit, Foto: DTM
Susie Stoddart hielt beim Finale gut mit, Foto: DTM

Zwar sind die beiden Pilotinnen trotz diverser Fehler noch lange keine Quoten-Damen, bisher aber einfach nicht konstant genug. Immerhin lassen sorgen sie immer wieder für kleine Überraschungen und können zeitweise den Speed ihrer männlichen Gegner mitgehen - bis sie sich einen Fehler leisten. Zuletzt gesehen bei Susie Stoddart auf dem Hockenheimring, als sie im Zweikampf mit Tom Kristensen zu hart über einen Randstein fuhr und in die Reifenstapel knallte.

Schnelle Zeiten & wenig Konstanz

Zuvor fuhr sie in ihrem Mercedes-Benz-Jahreswagen die siebtschnellste Rennrunde und war damit unter anderem schneller als Bruno Spengler, Jamie Green und Tom Kristensen. Im Kampf mit Kristensen hätte Stoddart am Ende sogar die Nase vorne gehabt: im Schnitt ihrer schnellsten Rennrunden ohne Verkehr war die Schottin 0,249 Sekunden schneller als der achtfache Le Mans-Sieger. Mit einer idealen Runde - zusammengesetzt aus den besten Sektorzeiten - wäre Stoddart sogar nur 0,061 Sekunden langsamer gewesen als Rennsieger Gary Paffett.

Katherine Legge hatte nach dem Norisring-Qualifying besonders gute Laune, Foto: Audi
Katherine Legge hatte nach dem Norisring-Qualifying besonders gute Laune, Foto: Audi

Die Sternstunde von Katherine Legges erster Saison im Jahreswagen war ohne Zweifel das Wochenende auf dem Norisring. Im turbulenten Qualifying stellte sie ihren A4 zunächst auf die fünfte Startposition, doch im Rennen versagten die Nerven: sie würgte den Motor ab und fiel weit zurück. Platz zwölf, gleichzeitig ihr bestes Resultat des Jahres, war dabei nur ein schwacher Trost, denn sie hätte es locker in die Punkte schaffen können.

Wie schnelle die ehemalige ChampCar-Fahrerin wirklich unterwegs war, zeigt ein Blick in die Statistik: sie fuhr in Nürnberg die schnellste Rennrunde und war dabei 0,031 Sekunden schneller als Jamie Green, der den Lauf gewann.

Ob die beiden Damen in der kommenden Saison eine weitere Chance in der DTM erhalten, steht bisher nicht fest. Das Zeug dazu hätten sie auf jeden Fall, aber aus den diversen Nachwuchsserien droht Gefahr: Rahel Frey und Emma Kimiläinen, zwei Damen mit DTM-Testerfahrung, sammelten in diesem Jahr gleich mehrfach Podestplätze.