Nach seinem Sieg auf dem EuroSpeedway Lausitz und dem fünften Platz in Nürnberg liegt Gary Paffett in der DTM-Gesamtwertung auf einem hoffnungsvollen dritten Rang - auf den Spitzenreiter Timo Scheider fehlen ihm nur drei mickrige Punkte. Doch der Abstand auf den amtierenden Champion könnte nach drei Saisonrennen noch geringer sein: so verlor Paffett bei einem Boxenstopp auf dem Norisring wertvolle Sekunden und fiel hinter Mattias Ekström auf den fünften Rang zurück - im Ziel fehlten auf den Rennsieger Jamie Green nur 2,940 Sekunden.

"Ich konnte die Kämpfe an der Spitze sehen. Ich habe darauf gewartet, dass dort etwas passiert. Sie haben sehr viel Zeit verloren, so dass ich aufschließen konnte. Für mich war das aber schon zu spät", sagte Paffett, der in den letzten fünf Runden auf das kämpfende Spitzenquartett aufschließen konnte. Doch anders als Ekström, der noch einen Weg an Scheider vorbei fand, versauerte der Brite auf seiner ursprünglichen Rennposition. "Es wäre zu riskant gewesen, Timo zu überholen. Er hatte schon viele Plätze verloren und wäre sicher nicht in der Stimmung gewesen, noch einen weiteren Platz ohne großen Widerstand aufzugeben. Die fünfte Position ist okay, die Meisterschaft ist offen."

Mercedes mit schlechterem Top-Speed

Obwohl Mercedes in den letzten Jahren auf dem nur 2,3 Kilometer langen Kurs in Nürnberg eine absolute Übermacht aufgebaut hat und seit 2003 ungeschlagen ist, hatten es die Stuttgarter in diesem Jahr nicht leicht - immerhin verteidigte Scheider die Führung für Audi bis wenige Runden vor dem Ziel. "Die Audis hatten einen sehr guten Topspeed", unterstreicht Paffett im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com die Änderungen am neuen A4, die den CW-Wert deutlich senken konnten.

Für ihn und die beiden anderen Mercedes-Piloten Bruno Spengler und Jamie Green ergaben sich dadurch folgende Schwierigkeiten: "Es war nicht leicht, ihnen vor den Kurven nahe genug zu kommen. Dafür hatten wir die bessere Bremsperformance und eine bessere Pace in der Schikane. Die Strategie war gut, aber leider haben wir beim zweiten Boxenstopp zu viel Zeit verloren." Schon beim nächsten Rennen in Zandvoort will Paffett wieder weiter vorne stehen - auch wenn er weiß, dass der holländische Dünen-Kurs den Audi in den letzten Jahren sehr entgegen kam.